Zirkus Atlantik hat Besuch von Amtsveterinären erhalten
Kamel ist doch nicht zwei Mal zur Welt gekommen
Gütersloh (WB/cabo). Mit einem angeblich erst am vergangenen Sonntag geborenen, namenlosen Kamel hat der Zirkus Atlantik am Montag versucht, die Öffentlichkeit hinters Licht zu führen. Veterinäre der Kreisverwaltung haben jetzt ermittelt, wann das Tier tatsächlich zur Welt kam: Demnach ist der kleine Hengst elf Tage alt.
Das teilte Jan Focken als Sprecher der Behörde mit. Reisende Zirkusse müssen demnach zu ihrem Tierbestand Stammbücher führen. Darin werden nach Fockens Angaben alle relevanten Daten wie Herkunft oder Impfungen eingetragen. So konnten die Veterinäre nachvollziehen, wie alt der kleine Hengst in Wahrheit ist.
Die Mogel-Nummer mit dem vorgeblich erst tags zuvor geborenen Kamel hatte der Zirkus am Mittwoch davor in Versmold »aufgeführt«. Auch dort war die Öffentlichkeit über die Presse aufgefordert worden, dem Tier einen Namen zu geben.
Veterinäre verhängen Reise- und Transportverbot
Im Fall des kleinen Kamelhengstes und seiner Mutter, der wohl sechsjährigen Stute »Shailer«, verhängten die Amtsveterinäre ein Reise- und Transportverbot. Sobald aber der Nabel abgeheilt sei, könne diese Sanktion gegen den auf Privatgrund an der Isselhorster Straße gastierenden Zirkus aufgehoben werden.
Focken ergänzte, dass das noch vor zwei Wochen trächtige Kamel gar nicht mit dem Zirkus hätte umherreisen dürfen. Rückwärtig Strafen deshalb auszusprechen, sehe das Tierschutzgesetz aber nicht vor. Die Fachleute nahmen gleich den gesamten Tierbestand, darunter Pferde, Hunde und auch eine Riesenschlange, in Augenschein. Er sei »grundsätzlich nicht schlecht.«
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