Gütersloh
„Mansergh-Kaserne als Flüchtlingsunterkunft nicht geeignet“
Gütersloh (mdel)
Das Land NRW wird im Mansergh Quartier an der Verler Straße keine Flüchtlinge unterbringen. Die frühere Kaserne sei nicht geeignet.
Gütersloh (mdel) - Die Anfrage von Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling an Bürgermeister Norbert Morkes hatte Anfang November im Rathaus für helle Aufregung gesorgt. Es sollte geprüft werden, ob im Mansergh Quartier an der Verler Straße eine Zentrale Unterbringungs-Einrichtung (ZUE) für bis zu 1000 Flüchtlinge eingerichtet werden kann. Von diesem Vorhaben hat das Land mittlerweile Abstand genommen – wohl auch vor dem Hintergrund, dass nun an der Flughafen-Kaserne Flüchtlinge untergebracht werden sollen.
Ertüchtigung dauert zu lange
„Die Stadt Gütersloh und die Bezirksregierung Detmold stimmen überein, dass die ehemalige Mansergh-Kaserne für eine Nutzung als landeseigene Flüchtlingsunterkunft nicht geeignet ist“, teilt Peter Westphal als Sprecher der Bezirksregierung in Detmold mit. Hintergrund für diese Entscheidung sei zum einen, dass die Stadt andere Pläne für die Liegenschaft habe, und zum anderen, dass die Kaserne einer grundlegenden Ertüchtigung mit Ver- und Entsorgungsleitungen (Strom, Wasser und Abwasser) und Heizungssystemen bedürfe. Diese Ertüchtigungen könnten nur mit einem mehrmonatigen zeitlichen Vorlauf umgesetzt werden.
FDP kritisiert Planung
Die Stadt Gütersloh kann damit die Planungen für ein neues Stadtquartier an der Verler Straße vorantreiben. Kritisch hat sich gestern die FDP zu dem Vorhaben geäußert. Was die städtische Politik plane, könne man getrost als „zukünftigen Schildbürgerstreich bezeichnen“, so Stadtverbands-Vorsitzender Sascha Priebe. Die Planung gehe am Bedarf vorbei.
„Wer möchte denn mit seinen Einkäufen erst 150 Meter durch den Regen laufen, um zu seiner Wohnung zu kommen? “, fragt der FDP-Chef. Die Stadt solle die Umsetzung des neuen Stadtteils jemanden überlassen, der über eine ausgezeichnete Expertise verfüge. Priebe warnte davor, dass im Mansergh Quartier „Steuer-Millionen versenkt werden“.
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