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Hausgerätehersteller aus Gütersloh stößt in Bünde, Oelde und Arnsberg an Grenzen

Miele baut erstes Werk in den USA

Gütersloh

Der Gütersloher Hausgerätehersteller Miele baut sein erstes Produktionswerk auf dem amerikanischen Kontinent. Geplant ist ein Areal in den USA. Wo genau sei noch nicht entschieden, sagt ein Miele-Sprecher am Mittwoch.

Von Paul Edgar Fels

Der Gütersloher Hausgerätehersteller baut in den USA sein erstes Werk. Dort sollen Komponenten aus dem Bereich „Cooking“ direkt vor Ort gefertigt werden, an Standorten wie Bünde stößt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge an Kapazitätsgrenzen.   Foto: Thomas F. Starke

Die Entscheidung falle in den nächsten Monaten. Aber bereits Ende 2024 sollen dort zunächst rund 150 Beschäftigte Herde und Backöfen für die USA, Kanada und Mexiko fertigen.

Für Miele (23.300 Mitarbeiter, davon 11.900 in Deutschland) sind die USA der achte Produktionsstandort außerhalb Deutschlands, bei dann 16 Werken insgesamt. Zur Investitionshöhe für das geplante US-Werk macht Miele aktuell keine Angaben – auch weil der konkrete Standort noch nicht gefunden sei.

Miele-Sprecher Carsten Prudent betont, das Unternehmen befasse sich schon seit längerem mit Plänen, auch jenseits des Atlantiks zu produzieren. Die Umsetzung der Pläne bezeichnet das Familienunternehmen selbst als einen Meilenstein.

Speziell für Nordamerika entwickelt und bald auch dort produziert: Die großen Standherde von Miele („Range Cooker“, im Bild links). Foto: Miele

Die USA seien ein wichtiger Wachstumstreiber der Miele-Gruppe – mit zuletzt mehr als 1,1 Milliarden Euro Umsatz (von insgesamt 5,4 Milliarden Euro) und einem Zuwachs von fast 13 Prozent. „Auch für die kommenden Jahre planen wir mit steigenden Stückzahlen“, sagt der Chef des Geschäftsbereichs „Cooking“ (Kochen), Dr. Uwe Brunkhorst. Er fügt hinzu, Miele stoße mit seinen bisherigen Produktionsstandorten in Arnsberg, Bünde und Oelde an die Grenzen seiner Kapazitäten.

„Schon heute sind die Vereinigten Staaten für Miele der größte Markt außerhalb Deutschlands, mit zuletzt deutlichen Wachstumsraten, aber auch noch viel Potenzial“, sagt Dr. Axel Kniehl, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Miele-Gruppe.

Produktionsstart für Ende 2024 geplant

Vor Ort zu produzieren, sei daher ein konsequenter Schritt und ein starkes Signal für die Kundinnen und Kunden dort. Außerdem erspare dies die Gerätetransporte über den Atlantik: „So reduziert sich die Lieferzeit von heute bis zu zehn Wochen auf wenige Tage und es wird zugleich das Klima entlastet“, ergänzt Dr. Stefan Breit, Geschäftsführer Technology. Zur weiteren CO2-Ersparnis solle dann auch das Gros der Zulieferteile aus den USA kommen.

Der Produktionsstart ist für Ende 2024 vorgesehen, mit 150 Beschäftigten bis Ende 2025.

Im ersten Schritt werde Miele in seinem neuen Werk die 30-Zoll-Backöfen sowie die großen und vielseitigen Standherde („Range Coo-ker“) fertigen, die beide speziell für Nordamerika konzipiert sind. Später kommen großformatige Dunstabzugshauben hinzu. Der Produktionsstart ist für Ende 2024 vorgesehen, mit 150 Beschäftigten bis Ende 2025. Wie eine zweite Ausbaustufe aussehen könnte – mit Blick auf weitere Produktgruppen und das dafür nötige Personal – wird laut Miele zu einem späteren Zeitpunkt geprüft.

Die Produktion im Bereich „Cooking“ verteilt sich laut Miele wie folgt:

Heute verteile sich die Produktion der Sparte Cooking wie folgt: Aus dem Werk Bünde (etwa 730 Beschäftigte) kommen Kochfelder und Dampfgarer sowie Wärmeschubladen, aus Arnsberg (rund 250 Beschäftigte) die Dunstabzugshauben und aus Oelde (rund 670 Beschäftigte) die Herde, Backöfen und Dialoggarer. Die Dampfbacköfen – also Backöfen und Dampfgarer in einem Gerät – würden modellabhängig in Bünde oder Oelde produziert.

Durch eine Produktion der großformatigen Baureihen in dem neuen Werk würden Arnsberg, Bünde und Oelde aber nicht etwa geschwächt, im Gegenteil: „Wir werden effizienter durch weniger Komplexität und gewinnen zugleich die dringend benötigten Kapazitäten für die künftigen Stückzahlenzuwächse der übrigen Modellreihen“, so Uwe Brunkhorst.

 Zum internationalen Produktionsverbund der Miele-Gruppe gehören acht in Deutschland und je einer in Österreich, China, Tschechien, Rumänien, Polen und demnächst in den USA. Hinzu kommen die beiden Werke der italienischen Medizintechnik-Tochter Steelco Group.

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