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Gütersloh

Miele nutzt in Gütersloh künftig Erdwärme

Gütersloh (gl)

Miele will am Standort Gütersloh künftig Erdwärme nutzen. Dafür sind 175 Spezialbohrungen notwendig. Außerdem müssen 16 Bäume gefällt werden. 

Miele setzt am Standort Gütersloh auf Energie aus dem Boden. Dank der Gewinnung von Erdwärme will das Unternehmen jährlich mehr als vier Millionen Kilowattstunden Wärme aus fossilen Quellen und damit rund 600 Tonnen CO2 einsparen.

Gütersloh (gl) - Noch in diesem Jahr will Miele damit beginnen, geothermische Energie auf seinem Gütersloher Werksgelände zu gewinnen. Ziel des Vorhabens, für das insgesamt 175 Spezialbohrungen durchgeführt werden, ist die erneuerbare Erzeugung von Wärme und Kälte für die Miele-Verwaltungsgebäude. Nach Unternehmensangaben sollen mit der Maßnahme mehr als vier Millionen Kilowattstunden (kWh) Wärme aus fossilen Quellen eingespart werden. Das entspreche rund 600 Tonnen CO2.

Start im Frühjahr

Das Bauvorhaben soll im Frühjahr starten und bereits in der kommenden Heizperiode (Winter 2023/24) einen deutlichen Beitrag zu einer klimafreundlicheren Wärme- und Kälteversorgung liefern. Die geplante Heizleistung wird laut Miele rund 1200 Kilowatt betragen, was der Wärmeabgabe von rund 1200 handelsüblichen Heizlüftern entspreche. 

Die eingesparten vier Millionen Kilowattstunden Erdgas würden in etwa dem Jahresbedarf von 200 Einfamilienhäusern mit einem Durchschnittsverbrauch von jeweils rund 20.000 Kilowattstunden entsprechen. „Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt, die CO2-Emissionen unserer Werke zu reduzieren und unsere selbst gesteckten Reduktionsziele bis 2030 zu erreichen“, sagt Lars Peter Dierke, Leiter des globalen Baumanagements bei Miele.

16 Bäume werden gefällt

Um das geothermische Potenzial zu heben, wird Miele in den kommenden Monaten auf zwei seiner Mitarbeiterparkplätze an der Carl-Miele-Straße 175 Spezialbohrungen mit einer Tiefe von bis zu 150 Metern durchführen. „In Absprache mit dem Grünflächenamt der Stadt Gütersloh müssen dafür auf dem Parkplatz P2 an der Carl-Miele-Straße drei Bäume und auf dem Parkplatz P5 nahe der unternehmenseigenen Gießerei 13 Bäume gefällt werden – darunter acht Robinien, die laut eines unabhängigen Gutachters teils sogenannte Stockfäule aufweisen“, teilt der Hausgerätehersteller mit. 

Diese Krankheit führe zu einer erheblich gesenkten Standhaftigkeit der Bäume – eine Rodung dieser Bäume wäre ohnehin zeitnah erforderlich gewesen, auch um die Verkehrssicherheit nicht zu gefährden. Die übrigen fünf Bäume müssten gefällt werden, um unter anderem Platz für die Technikzentrale für die Geothermie zu schaffen. 

Ersatzanpflanzung geplant

„Durch umsichtige Planung können wir den Großteil des Baumbestands schützen. Die wenigen und in ihrer Vitalität deutlich dezimierten Bäume, die wir fällen müssen, werden wir ersetzen. Hierzu setzen wir uns mit Fachleuten der Stadt Gütersloh zusammen, um die Planungen für eine Nachpflanzaktion zu konkretisieren“, sagt Dierke. Zu den Investitionskosten wollte das Unternehmen am Freitag auf Nachfrage keine Angaben machen.

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