Gütersloh
Mittagessen soll gesichert sein
Gütersloh (gl) - Geschlossene Schulen und Kitas stellen viele Familien vor Herausforderungen. Bei manchen Kindern fällt dadurch auch die warme Mahlzeit aus. Wie die Mittagsverpflegung von Kindern und Jugendlichen aussieht, dazu hat die SPD eine Anfrage im Jugendhilfeausschuss gestellt.
Genauer geht es um die jungen Menschen, die Anspruch auf Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz haben.
Kostenlose Mittagsverpflegung fällt aus
„Durch das Bildungs- und Teilhabepaket werden Kinder von Sozialleistungsempfängern mit zahlreichen Leistungen unterstützt“, heißt es in der Anfrage. Eine der wichtigsten Leistungen sei die gemeinschaftliche Mittagsverpflegung in der Schule oder Kita.
Durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie seien aber seit dem vergangenen Jahr viele Kinder über längere Zeit nicht mehr in der Kita oder der Schule und könnten so auch nicht von der für sie kostenlosen Mittagsverpflegung profitieren.
„Ausgaben der Familien für Lebensmittel steigen“
So erläuterte der jugendpolitische Sprecher Matthis Haverland den Ausgangspunkt der SPD-Anfrage, die sowohl im Bildungsausschuss als auch im Jugendhilfeausschuss gestellt wird. Dr. Martin Goecke ergänzte als bildungspolitischer Sprecher: „Gleichzeitig steigen dadurch die Ausgaben der Familien für Lebensmittel, ohne dass die sonst vom Jobcenter übernommenen Verpflegungskosten kompensiert werden. Wir wollen wissen, wie die für viele Kinder und Jugendliche wichtige Mittagsverpflegung in Zeiten der coronabedingten Schließung von Kitas und Schulen ermöglicht werden kann.“
Die SPD-Anfrage wirft im Einzelnen auf: Wie viele Kinder und Jugendliche erhalten in Gütersloh normalerweise eine Mittagsverpflegung über das Bildungs-und Teilhabepaket? Wie wurde die Mittagsverpflegung in Zeiten der coronabedingten Schul- und Kitaschließungen geregelt? Plant die Verwaltung eine alternative Unterstützung für anspruchsberechtigte Familien? Gibt es Gespräche zwischen der Verwaltung, dem Jobcenter und den Trägern über eine Regelung zur alternativen Mittagsverpflegung?
Bundesregierung kündigt Kinderbonus an
„Wenn einerseits durch die Schließungen viele Kinder nicht mehr von der für sie kostenlosen Mittagsverpflegung profitieren können und andererseits dadurch die Ausgaben der Familien für Lebensmittel steigen, ohne dass die sonst vom Jobcenter übernommenen Verpflegungskosten kompensiert werden, entsteht für die Kinder und ihre Familien ein Problem“, führte Dr. Goecke weiter aus.
Die Bundesregierung habe aktuell einen erneuten Kinderbonus angekündigt sowie einen einmaligen Bonus auf die Grundsicherung bereits beschlossen.
Zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen in zahlreichen Kommunen
In zahlreichen Kommunen würden inzwischen aber zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um die Mittagsverpflegung auf anderen Wegen möglich zu machen oder alternativ die Leistungen an die Familien auszuzahlen. Der Bund habe den Kommunen zugesichert, entstehende Mehrkosten zu übernehmen, so Haverland weiter.
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