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Fahrradklimatest: ADFC lobt Gütersloh und fordert Verbesserungen

Schluss mit der Bettelampel

Gütersloh (WB). Rang 23 von 126 Städten im Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) ist sicher kein schlechtes Ergebnis. Doch eine Note von 3,8 stellt für den Gütersloher ADFC-Sprecher Daniel Neuhaus kein Grund dar, jetzt vom Rad zu steigen und eine Pause einzulegen.

Stephan Rechlin

ADFC-Sprecher Daniel Neuhaus fordert, dass Gütersloh weiter an einem besseren Ergebnis schrauben soll. Foto: Hanna Bollmann

Im Vergleich zum Test des Jahres 2016 sei die Note für Gütersloh trotz eines gegenläufigen Bundestrends um 0,3 Schulnoten leicht gestiegen. Neuhaus: »Hier machen sich die ersten Anstrengungen der Stadt wie die bereits teilweise umgesetzten Radaufstellzonen bereits positiv bemerkbar.« Auch die in die Diskussion gebrachten Fahrradstraßen sowie die Teilnahme der Stadt am Projekt Radschnellweg OWL 2.0 hätten zur positiveren Stimmung beigetragen. Nun müssten auch Taten folgen, denn eine Schulnote von 3,8 zeige auch, dass noch großer Handlungsbedarf bestehe.

Grüne Welle für Radfahrer

Die Stadt Gütersloh sei an den Ergebnissen sehr interessiert und daher werde der ADFC Gütersloh noch vor Ostern mit der Stadt Gütersloh sprechen und weitere Maßnahmen ableiten. Neuhaus: »Die Gütersloher akzeptieren nicht länger, dass sie an Bettelampeln nach wie vor Grün per Drücker anfordern während für das Auto eine grüne Welle installiert ist oder dass die Qualität der Radwege deutlich schlechter ist als die der Autofahrbahn.« Dem ADFC sei bekannt, dass bei den Ampelschaltungen ein personeller Engpass vorhanden sei, aber die schlechten Noten dafür gebe es schon seit dem ersten Fahrradklima-Test im Jahr 2012 und es tue sich hier viel zu wenig. Ein Masterplan zur klimafreundlichen Mobilität sei vom Rat bereits verabschiedet worden, doch die dort vorgeschlagenen Maßnahmen würden zum Teil zu zögerlich umgesetzt. Neuhaus: »Klimafreundliche Mobilität bedeutet auch, Platz zugunsten des Fahrrads, Fußverkehrs und ÖPNV abzugeben.«

Poller in die Parkstraße

Bei den Stellungnahmen der Befragten gab es Neuhaus zufolge Unverständnis dafür, dass keine Anliegerkontrollen vorgenommen würden. Hier seien konkret Parkstraße und Postdamm mehrfach genannt worden, für die der ADFC insbesondere aufgrund der geplanten Umwidmung in Fahrradstraßen Lösungen fordere, um den Kfz-Verkehr wirkungsvoll auszuschließen, der die Straßen unberechtigt nutze. Wenn weder Stadt noch Polizei in der Lage seien, Kfz-Fahrer trotz verbotener Durchfahrt an der Benutzung zu hindern, müssten dort zur Not versenkbare Poller installiert werden.

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