Hof Wulfhorst: Mehr als 100 Förderer kommen zum Besuchertag
Schnuppern am Bienen-Büfett
Gütersloh (WB). Sie haben insgesamt mehr als 37.000 Euro gespendet, damit Blumenwiesen am Menkebachweg entstehen konnten. Jetzt durften einige der Förderer sehen, wie sich ihr Bienen-Büfett in Gütersloh-Spexard entwickelt hat.
Wegen des großen, bundesweiten Erfolgs der Aktion mit mehr als 1000 Teilnehmern hatten die Landwirte Heinrich (68) und Heiner Wulfhorst (34) zu ihrem Besuchstag der Wildblumen-Wiesen die Gästeschar »filtern« müssen: So wurden nur diejenigen Förderer am Wochenende eingeladen, die mindestens 50 Euro überwiesen hatten. So begrüßten Vater und Sohn Wulfhorst am Sonntag mehr als 100 Gäste auf ihrem Hof, führten sie zum »Bienen-Büfett«.
Der Seniorchef des konventionell wirtschaftenden Betriebes mit 330.000 Quadratmetern Ackerfläche unter dem Pflug ist noch am Montag ganz überwältigt von dem Zuspruch tags zuvor. »Sogar aus Frankfurt am Main kam jemand angereist, um unser Projekt mit eigenen Augen zu sehen«, berichtet Heinrich Wulfhorst, der sich mit Ehefrau Ulrike (60) so langsam aufs Altenteil zurückziehen möchte. »Unser Sohn wird den Hof fortführen«, berichtet der 68-Jährige, der früher Zuchtsauen und Kühe hatte.
Wildblumen-Projekt wird fortgesetzt
Mit dem »Bienen-Büfett« gelang den Wulfhorsts ein echter Coup: Die Idee, von der sie aus Bayern erfahren hatten, wurde in den Sozialen Medien zu einem Renner. Dass die beiden Spexarder Landwirte auf bislang konventionell für Mais- oder Getreideanbau genutzten Flächen Wildblumen gegen das Insektensterben aussäen wollten, kam in der Community hervorragend an.
»Ursprünglich hatten wir geplant, als kleinste Fläche 3800 Quadratmeter für das Bienen-Büffet zu nutzen, doch dann sind es aufgrund des Spenden-Zuspruchs via Crowd-Funding 37.000 Quadratmeter geworden«, berichtet Heinrich Wulfhorst. Er betont indes, dass sie sich mit den Einnahmen keine »goldene Nase« verdienen konnten: Demnach müssen die Wulfhorsts von den Spenden-Einnahmen in Höhe von 37.000 Euro zehn Prozent an die Crowd-Funding-Gesellschaft zahlen, auch fielen 19 Prozent Umsatzsteuer an, so der 68-Jährige. »Ein Drittel also ist schon mal weg.«
Viele Fragen rund um Landwirtschaft diskutiert
Zufrieden äußert sich der Seniorchef über den Besuchertag vor allem auch deswegen, weil er intensiv über die Landwirtschaft diskutieren konnte. »Die Gäste konnten somit Informationen aus erster Hand bekommen«, schildert Wulfhorst. Denn mit dem Bienen-Büffet allein sei es nicht getan, meint er. Auf dem Großteil der Flächen werde weiterhin Mais und Getreide angebaut. Die Wildblumen-Wiesen sollen allerdings die nächsten ein bis zwei Jahre bestehen bleiben.
Dass es einen erneuten Spender-Hype um das Bienen-Büffet gibt, hält Wulfhorst für unwahrscheinlich. Das Projekt werde auch von anderen Landwirten kopiert. »Das wollten wir ja auch.«
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