Elftes Gütersloher Parkour-Camp: Knochen werden immer dicker und stabiler
Schöne Sprünge und Spagate
Gütersloh (WB). Locker und mit Hilfe des erfahrenen Maxi Torgafin hangelt Monika Paskarbies an der Kletterstange. Als ehemalige Leichtathletin im Leistungsbereich bereitet der stellvertretenden Bürgermeisterin der abschließende Sprung keine Mühe. Perfekt!
»Meine kleinen Enkel möchten das auch gern machen, aber da hätte ich Bedenken«, sagt Paskarbies vor der offiziellen Eröffnung des elften Gütersloher Parkour-Camps auf der laut Organisator Claus-Peter »Pitt« Mosner »größten und schönsten« Sprung- und Kletterarena Deutschlands. Diese Einschätzung sei keinesfalls übertrieben, bestätigt der aus Hamburg angereiste Marlon. Der zum dritten Mal am Camp teilnehmende 17-jährige: »Ich kenne viele Anlagen. Der Spot in Gütersloh ist wirklich der schönste von allen.«
Der Parkourkurs in Nähe der Gesamtschule in der Ahornallee sei sogar weltweit bekannt, berichtet der Erziehungswissenschaftler Mosner stolz. Mitgemacht haben schon Athleten aus Russland und den USA, und bei der elften Auflage kann der Cheforganisator neben 250 Traceuren nach 2018 wieder einen Mann aus Australien begrüßen. Es hatte im Vorfeld noch mehr Anfragen gegeben, doch 250 Teilnehmer seien das Limit. Mosner erklärt dazu: »Unser Camp soll in einem familiären Rahmen bleiben.«
Salto mit dem Neffen
Der ihm an den drei Tagen zur Seite stehende Maxi Torgafin, ein Sportwissenschaftler aus Bielefeld und selbst begeisterter Kletter-Spezialist, erläutert: »Parkour wird zwar immer populärer, ist aber noch Trendsportart. Da ist noch viel Luft nach oben.« Erst ab 14 Jahren sollte man mit dem Springen auf und über Mauern vorsichtig beginnen. Diese Meinung kann Björn Eberhardt nicht unbedingt teilen. Er habe auch Vierjährige im Parcour gesehen, natürlich immer in Begleitung. »Mit meinem dreijährigen Neffen übe ich schon Salto: Ich werfe ihn hoch und fange ihn wieder auf«, erzählt der Hamburger schmunzelnd.
Maxi Torgafin empfiehlt Anfängern zudem, mit Mattentraining in der Halle zu starten. Auch da gibt es unterschiedliche Ansichten. »Besser, man fängt gleich draußen an, um sich an den harten Boden zu gewöhnen«, meint Eberhardts Kumpel Björn.
Obwohl durch Training die »Knochen immer dicker und stabiler werden« (Torgafin) sind kleinere Verletzungen wie Schürfwunden oder Prellungen kaum zu vermeiden. »Die Mauer verzeiht nie«, sagt »Pitt« Mosner lächelnd. Vor seiner offiziellen Begrüßung nutzen einige Traceure einen großen Baum als Tribüne.
Die Stangen sind heiß
Bevor es losgeht bei Affenhitze warnt Mosner: »Achtet auf eure Hände, denn die Stangen sind sehr heiß.« Für den Ernstfall stehen die Sanitäter des bewährten »Media-Teams« bereit. Schon seit zehn Jahren unterstützen die ehrenamtlichen Helfer speziell das Event ohne Wettkampf-Charakter, von den Gründungsmitgliedern ist noch Daniel Heihoff dabei.. Der abschließende Sonntag steht wegen des Muskelkaters unter dem Motto »Hart am Limit«. Nur noch ein Drittel der Teilnehmer wagt sich jetzt in den Parcours.
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