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Gütersloh

Stadt Gütersloh baut Altpapier-Container ab

Gütersloh (gl)

Nun ist es soweit: Von der kommenden Woche an werden in Gütersloh die letzten Altpapiercontainer abgebaut.

An den Altpapier-Containern am Gütersloher Heidewaldstadion weist seit einigen Wochen ein Hinweisschild auf den Abbau hin. Laut Stadtverwaltung wurden die Standorte in der Vergangenheit oftmals als wilde Müllkippe missbraucht.

Gütersloh (gl) - Rund zehn Jahre haben die Bürger der Stadt Gütersloh Zeit gehabt, um sich von den Altpapiercontainern zu verabschieden und auf die kostenlose Altpapiertonne mit blauem Deckel umzustellen. Nun ist es soweit: Von der kommenden Woche an werden die letzten Altpapiercontainer abgebaut.

Nur vereinzelte Beschwerden

Mit Schildern wird seit längerer Zeit darauf hingewiesen. „Erfreulicherweise hat es über den Zeitraum der Reduzierung der Papiercontainer und auch jetzt in der letzten Phase des Abzugs nur ganz vereinzelt Beschwerden gegeben“, sagt Matthias Maurer, Leiter des Fachbereichs Stadtreinigung. „Die meisten Menschen in Gütersloh wissen den Komfort der Papiertonne direkt vor dem Haus zu schätzen.“

Seinen Angaben zufolge nutzten die meisten Gütersloher die gebührenfreie und bequeme Art der Altpapierentsorgung vor der eigenen Haustür mittlerweile und ersparten sich damit die Strecke zu den Containern. Wer noch keine Papiertonne vor dem Haus stehen habe, sei gut beraten, diese jetzt beim städtischen Fachbereich Stadtreinigung kostenfrei zu bestellen. Die Stadt kümmere sich weiterhin um den Behälterservice. Sie sei von der kreiseigenen Abfallgesellschaft GEG damit beauftragt worden. Das bedeute, dass der städtische Fachbereich Stadtreinigung Papiertonnen ausliefere, einziehe, repariere oder austausche. Die GEG bleibe für das Abfallsystem der Papiertonne verantwortlich.

Höchstrichterliche Entscheidung zur Umstellung

Warum wurden die Container abgebaut? Bei dieser Entscheidung spielen laut Stadtverwaltung mehrere Faktoren eine Rolle. Vor gut zehn Jahren sei höchstrichterlich beschlossen worden, dass die ursprünglich von privaten Entsorgern ungeregelt verteilten Altpapiertonnen in kommunale Papiertonnen umgewandelt werden müssten. Die Zuständigkeit für die kommunale Altpapiersammlung sei mittels Ratsbeschluss von der Stadt Gütersloh auf die kreiseigene Abfallgesellschaft GEG übertragen worden. Von diesem Zeitpunkt an hätten zwei parallele kommunale Systeme für die Altpapiersammlung bestanden – die Tonne und der Container. Beide Sammelsysteme könnten nicht wirtschaftlich nebeneinander betrieben werden, so eines der Argumente für nur ein System. Die Reduzierung der Altpapiercontainer sei mit der GEG abgestimmt, auch weil sich die Tonne durchgesetzt habe.

Als wilde Müllkippe missbraucht

Die Papiercontainer-Standorte wurden immer wieder auch als wilde Müllkippe missbraucht: Papier, das nicht mehr reinpasste, wurde daneben gestellt und verwandelte sich bei Regen zu einem dicken Klumpen Pappmaschee. Auch anderweitiger Unrat und Sperrmüll wurde an den Containern abgelegt, worüber sich Anwohner immer wieder bei der Stadt beschwerten.

Die Abfuhr dieses illegalen Mülls verursachte zusätzlichen Aufwand, Personaleinsatz, erhöhte Fahrt- und Reinigungskosten und war alles in allem ein erheblicher zusätzlicher Kostenfaktor“, so die Verwaltung. Jährlich habe die Stadt allein für die Beseitigung des Mülls an den Containern rund 30 000 Euro bezahlt. Geld, das jetzt zum Teil eingespart werde, wie Matthias Maurer, erläutert: „Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Verunreinigungen durch wilden Müll an den Containerstandorten zurückgehen, nachdem die Papiercontainer entfernt wurden. Geplant ist auch, nach dem endgültigen Abzug der Papiercontainer einige der Standorte zu verkleinern.

Rund 27 000 Papiertonnen sind im Laufe der Jahre an die Haushalte in Gütersloh verteilt worden. Wo weiterhin eine fehlt, eine defekt ist oder zusätzlich aufgestellt werden soll, kann sie kostenlos bei der Stadt bestellt werden, unter 05241/822420, per E-Mail an [email protected] oder online über das Bürgerportal buergerportal.guetersloh.de. Vom Restmüllbehälter bis zur Saisonkomposttonne können im Bürgerportal alle Bestellungen, Änderungen und Abmeldungen online ausgeführt werden.Der Standardbehälter für Altpapier umfasst 240 Liter. 1100-Liter-Papiertonnen werden für größere Wohnanlagen und Gewerbebetriebe zur Verfügung gestellt. Die Tonnen werden alle vier Wochen geleert. Ausschließlich Hausbesitzer oder Hausverwaltungen können den genannten Service veranlassen, also zum Beispiel eine Papiertonne bestellen. „Mieter wenden sich bitte an ihren Vermieter oder die zuständige Hausverwaltung, wenn sie Änderungen an den Müllbehältern wünschen“, so die Stadtverwaltung in einer Mitteilung.Die Nutzung der Papiertonnen ist freiwillig, die Trennung von Papier, Pappe und Kartonagen laut Abfallsatzung jedoch Pflicht. Die Papiertonnen sind und bleiben gebührenfrei, auch wenn für ein Grundstück mehrere Behälter benötigt werden. Alternativ zur Tonne können Gütersloher Bürgerinnen und Bürger ihr Altpapier und ihre Kartonagen weiterhin gebührenfrei am Entsorgungspunkt in der Carl-Zeiss-Str. 58 in Gütersloh zu den üblichen Öffnungszeiten abgeben.Zu Stoßzeiten, wie beispielsweise nach dem Weihnachtfest, hat sich in Gütersloh das Papiermobil bewährt. Bürgerinnen und Bürger können hier seit 2020 zu bestimmten Zeiten an verschiedenen Plätzen ihren zusätzlichen Altpapiermüll einwerfen. Im vergangenen Jahr hielt das Papiermobil an 15 Stellen in der Stadt und nahm das Altpapier kostenlos an.Weitere Fragen, Hinweise und Anregungen rund um das Thema „Altpapier“ und den Abzug der Container im Stadtgebiet nimmt die Gütersloher Stadtreinigung auf. Sie ist via E-Mail zu erreichen unter [email protected]

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