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Gütersloh

Stadt legt erste Kostenschätzung vor

Gütersloh (afri) - Die Verwaltung hat eine erste Kostenschätzung für die Erweiterung der Gütersloher Grundschulen vorgelegt. Rund 72 Millionen Euro könnte das Projekt kosten. Die Betonung liegt auf „könnte“. Festlegen will sich die Verwaltung auf diese Summe nämlich nicht.

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Ermittelt worden sei die Zahl auf Grundlage des Flächenbedarfs – ohne jegliche Planung – und nach ersten Standortbetrachtungen, heißt es in einer Beschlussvorlage für den Schulbauausschuss, der am heutigen Dienstag um 16 Uhr in der Gütersloher Stadthalle zusammenkommt. Notwendig sei diese grobe Schätzung, um die Kosten für die Planung zu ermitteln.

Einige Kosten noch nicht berechnet

Erst im weiteren Planungsprozess könne endgültig geklärt werden, ob der Bedarf an den einzelnen Standorten sich über die Modulbauten decken lasse. Im Kostenrahmen nicht enthalten sind derzeit eventuell notwendige grundstücksbezogene Maßnahmen. Damit sind zum Beispiel Anpassungen der Außenanlagen und gegebenenfalls erforderliche Abbrucharbeiten gemeint. Eine erste Ermittlung voraussichtlicher Kosten seitens des zu beauftragenden Planers erfolge nach Abschluss der Vorplanung in der Kostenschätzung.

Zum Hintergrund: Seit Jahren steigen die Schülerzahlen in der Stadt Gütersloh. Und auch der Offene Ganztag erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Einer Untersuchung zufolge fehlen bei maximal prognostizierten Schülerzahlen im Schuljahr 2023/2024 insgesamt rund 6543 Quadratmeter. Um dem Raumbedarf an den Grundschulen zu decken, hat die Politik im vergangenen Jahr einstimmig beschlossen, dass Erweiterungsbauten errichtet werden sollen – voraussichtlich in Form von Massivholzbauten in Modulbauweise.

Heidewaldschule ist eine Ausnahme

Eine Ausnahme ist die Grundschule Heidewald. Dort war die Planung für einen herkömmlichen Anbau schon zu weit fortgeschritten. An der Grundschule am Neißeweg läuft ein Variantenuntersuchungsverfahren. Es bleiben also auf jeden Fall 15 Grundschulen, die eine Erweiterung aus Holz erhalten sollen.

Von den Holzbauten in Modulbauweise verspricht man sich eine einfache, flexible und schnelle Lösung, um den fehlenden Raumbedarf zu decken. Dass diese Variante der Schulerweiterung nicht unbedingt günstiger sein würde als herkömmliche Anbauten, war von vornherein klar – aber man geht davon aus, dass diese Möglichkeit zumindest kostensicher ist. Und darauf legt die Verwaltung nach den Erfahrungen mit der Dritten Gesamtschule, bei der die Kosten mittlerweile bei 52 Millionen Euro statt den zunächst veranschlagten 27 Millionen Euro liegen, großen Wert.

Abstimmung mit Schulen

Der vorläufige Zeitplan sieht folgendermaßen aus: Zunächst soll das Projekt „Zukunftsfähige Schulen“ in die Planungsphase gehen. Ausgeschrieben werden sollen laut Beschlussvorschlag der Verwaltung die Gebäudeplanung (Architekt), die technische Ausrüstung (Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektrotechnik), die Tragwerksplanung und die Freianlagenplanung. Die Vergabe dieser Leistungen soll in separaten, EU-weiten Verfahren erfolgen.

Die Architekten sollen sich bei der Planung mit den Nutzern, also den Schulen, abstimmen und den tatsächlichen Bedarf konkretisieren. Das Ziel soll sein, eine „stadtweite Definition der notwendigen Nutzungsarten und der qualitativen Ausprägung der zu planenden Module unter Berücksichtigung des pädagogischen Bedarfs im Schulalltag“ aufzustellen. Heißt: Es sollen Module entwickelt werden, die für jeden Standort realisierbar sind, um die Bauzeit an den einzelnen Standorten auf ein Minimum zu reduzieren.

Planung dauert zwei Jahre

Begleitet werden soll das Projekt durch einen Projektsteuerer beziehungsweise -manager. Er soll die Abläufe optimieren und Termine sowie Kosten absichern.

Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Planer bis Mitte dieses Jahres, spätestens aber bis September, beginnen. Für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung ist ein Zeitraum von zwei Jahren vorgesehen. Mit dem Aufstellen der Holzbauten soll nach derzeitigem Stand Anfang April 2023 begonnen werden. Wann alle stehen sollen, ist aus der Beschlussvorlage nicht zu entnehmen. Im Juni, als die Holzmodulbauweise vorgestellt worden war, hatte man sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Die Rede war davon, dass die Gebäude bis 2024 fertiggestellt sein sollen. Pro Grundschulstandort rechnete man mit einer Bauzeit von vier Wochen – für das Gießen des Betonfundaments und das Ab- sowie Zusammensetzen der Module.

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