Wie die Musikschule Halle mit dem abermaligen Lockdown klarkommt
Die persönlichen Treffen fehlen sehr
Halle
Die Musikschule Halle versucht auf digitalem Wege die Corona-Krise zu bewältigen und den Kontakt zwischen Lehrern und Schülern zu halten. Doch die persönlichen Treffen fehlen schon sehr.
(WB). Normalerweise wird man als Besucher der Musikschule Halle vom Klang verschiedenster Instrumente empfangen, die in den Räumlichkeiten am Klingenhagen unterrichtet werden. An diesem grauen Tag im Corona-Winter sieht das jedoch ganz anders aus. Stille. Lockdown. Mal wieder. Doch die ganz allein in ihrem Büro sitzende, stellvertretende Leiterin der Musikschule Halle, Birgit Schröter, macht dennoch einen relativ entspannten Eindruck. Der Grund: Der Musikschule ist es mit großem Aufwand gelungen, weiterhin Unterricht zu gewährleisten und die Mitgliederzahlen konstant zu halten.
„Wir haben bereits im März auf digitale Angebote umgestellt und die Eltern mit ins Boot geholt. Unsere Mitarbeiter haben sich schnell angepasst und es so geschafft, den Kontakt zu halten. Es ist im Nachhinein betrachtet ganz wunderbar gelungen“, sagt Birgit Schröter nicht ohne Stolz. Denn für die Organisation des Unterrichts sei das „ständige Auf- und Ab“ sehr schwierig gewesen.
Unterricht ist weiterhin möglich
„Es war viel Kommunikation notwendig. Sei es mit den Schülern oder den Behörden“, so Schröter, die sich bei allen Beteiligten für die nach wie vor äußerst gute Zusammenarbeit bedankt und erklärt, dass die Musikschule der bisher verlaufenen Corona-Zeit auch etwas Positives abgewinnen kann. „Wir haben gelernt, dass man trotz eines verstauchten Beins Gitarrenunterricht geben kann. Nun passiert dies eben am Laptop. Die Schüler sind sehr dankbar dafür, diesen festen Termin in der Woche zu haben“.
Gleichwohl ist sich Birgit Schröter der Tatsache bewusst, dass sich der persönliche Kontakt, der Unterricht in einem Raum von Angesicht zu Angesicht, nicht vollständig durch digitale Angebote ersetzen lässt „Im Grunde sind es die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben“, zitiert Birgit Schröter Wilhelm von Humboldt. Und sie macht damit deutlich, dass Lehrern und Schülern die persönlichen Treffen sehr wohl fehlen. Besonders betroffen seien hier die so beliebten Sing- und Spielkreise (für Kinder von drei bis sechs Jahren), denn diese können nach wie vor nicht stattfinden. Vielleicht kann im Februar gemeinsam mit den Kindertagesstätten ein sicheres Konzept für solche Sing- und Spielkreise angeboten werden. Die weitere Entwicklung der Pandemie bleibt dafür abzuwarten.
Anmelden für die neuen Kurse ab März
Seit Anfang Januar sind übrigens Anmeldungen für das ab März beginnende, neue Musikschuljahr möglich. Aufgrund der Tatsache, dass der Tag der offenen Tür mit dem traditionellen Ausprobieren der Instrumente aller Voraussicht nach nicht stattfinden kann, müssen interessierte Eltern und potenzielle Musikschüler jedoch andere Wege gehen als üblich. „Wir müssen hier individuelle Lösungen entwickeln und eventuell Termine vereinbaren“, sagt Birgit Schröter.
Anfragen seien per Mail an [email protected] oder telefonisch unter 05201-5380 möglich. „Es gibt auch ein Antragsformular auf der Internetseite der Stadt Halle“, sagt Birgit Schröter, laut der Überlegungen im Raum stehen, dass die Musikschule Halle zukünftig auch bei Instagram aktiv wird. „Man könnte es nutzen um die Lehrer und Instrumente vorzustellen. Gerade für das junge Publikum ist das interessant“, so Schröter, die darauf hinweist, dass der Großteil der insgesamt 320 Instrumentalschüler eben Kinder und Jugendliche sind. Es gibt aber auch Unterricht für Erwachsene, der allerdings nicht von der Stadt subventioniert wird, weshalb der Monatsbeitrag bei ein Mal in der Woche Unterricht bei 69 Euro liegt. Am liebsten wäre es der stellvertretenden Leitung jedoch, dass in der Musikschule so bald wie möglich wider Leben einkehrt. „Bis dahin werden wir durchhalten“, so Birgit Schröter.
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