Planer stellen Skizzen für Umbau der Ortsdurchfahrt und Neugestaltung von Plätzen vor - Eine zentrale Leitbild-Idee wird nicht empfohlen
So soll Halles Verkehr neu gelenkt werden
Halle
Viel weniger Tempo, mehr gestaltete Plätze, mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer und weniger Parkplätze: Nach dem abgeschlossenen Leitbildprozess sind der Politik jetzt kompakt konkrete Pläne für die Weiterentwicklung der Innenstadt und insbesondere der Ortsdurchfahrt vorgestellt worden. Dabei wird man sich von einem bisher zentralen Punkt des Leitbild-Prozesses wohl verabschieden müssen - dem sogenannten Umgriff.
Es war eine Herausforderung für die Aufnahmefähigkeit der Beteilgten bei der gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses sowie des Bau- und Verkehrsausschusses am Dienstagabend in der Mensa der Gesamtschule. Neben vielen Zahlen und planerischen Details stach jedoch eine Botschaft an diesem Abend heraus: Aus Sicht des Verkehrsplanungsbüros IVV (Aachen) ist der sogenannte Umgriff um die Haller Innenstadt nicht zu empfehlen. Dieser Umgriff war im vergangenen Leitbildprozess von Stadtplanungsexperten entwickelt worden und beschrieb die Umfahrung der Haller Innenstadt unter anderem über eine Verlängerung der Martin-Luther-Straße hin zum alten Busbahnhof. Der Grundgedanke des Umgriffes: Wesentliche Verkehrsmengen werden um Halles Kernbereich herumgeführt, sodass es in diesem deutlich autoärmer wird, was Gewinne für Radfahrer, Fußgänger und allgemein mehr Aufenthaltsqualität bringen soll. Der Umgriff über eine verlängerte Martin-Luther-Straße, Teile der Goebenstraße und eine dann wieder in beide Richtungen befahrbare Graebestraße war zentraler Bestandteil für ein Kernstadt-Zukunftsbild, das als "Haller Hemd" mit den wesentlichen Entwicklungspolen am Bahnhof im Süden sowie an der Ortsdurchfahrt Lange Straße im Norden beschrieben wurde.