Haller Bachtage - Oratorienkonzert mit dem Vokalensemble der Johanniskantorei und dem Telemannischen Collegium Michaelstein
Von Sonnenaufgang bis in die tiefe Nacht mit Telemann und Bach
Halle
Einen ganzen Tag und eine Messe im „Schnelldurchlauf“ konnten die Besucher des Oratorienkonzerts am Sonntag im Rahmen der Haller Bach-Tage in der St. Johanniskirche erleben. Vier überzeugende Solistinnen und Solisten, die Sängerinnen und Sänger des Vokalensembles der Johanniskantorei und das Telemannische Collegium Michaelstein entführten das Publikum unter dem Dirigat von Kirchenmusikdirektor Friedemann Engelbert zunächst auf eine musikalische Reise von Sonnenaufgang bis in die dunkle Nacht. Direkt im Anschluss folgte mit der g-moll-Messe von Johann Sebastian Bach eine der auf das „Kyrie“ und „Gloria“ verkürzten sogenannten „Lutherischen Messen“.
Rund 3600 Werke umfasst das Ouevre, das Georg Friedrich Telemann in seiner langen Schaffensperiode – er wurde 86 Jahre alt und arbeitete bis zuletzt – erschaffen hat. Der 1757 in Hamburg entstandene Kantatenzyklus „Die Tageszeiten“ gehört zu seinen herausragenden Spätwerken. Eine Symphonie und vier Kantaten schildern den Tagesablauf vom Morgen bis zur Nacht, die naturschwärmerischen und empfindungsreichen Texte des Librettos stammen aus der Feder des damals 30-jährigen Dichters Friedrich Wilhelm Zachariae. Jeder Tageszeit ist dabei durch ein Solo-Instrument eine besondere Klangfarbe zugewiesen: Morgen-Trompete, Mittag-Gambe, Abend-Traversflöten, Nacht-Fagott.