Hilfsprojekt von Uschi Glas ist Vorbild
„Brotzeit“ in gleich vier Grundschulen in Harsewinkel
Harsewinkel
Die Harsewinkeler „Brotzeit“ ist vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben worden, damit kein Kind mit knurrendem Magen in den Unterricht geht.
Die Harsewinkeler „Brotzeit“ ist ein Hilfsprojekt, das im Januar 2013 von Andreas Faulhaber aus der Taufe gehoben wurde, also vor genau zehn Jahren. Vorbild der Verköstigung zum Tagesstart für Schüler und Schülerinnen, die sonst ohne Frühstück auskommen müssten, war die 2008 von Schauspielerin Uschi Glas ins Leben gerufene „Brotzeit“ zur Bekämpfung von Kinderarmut.
Ohne Frühstück in die Schule?
Auch in Harsewinkel wurden Kinder – vor allem aus sozial schlechter gestellten Familien – in den Grundschulen auffällig, die ohne oder nur mit einem unzureichenden Frühstück in den Unterricht kamen. Also machten es sich Andreas Faulhaber und ein Team aus ehrenamtlichen Frühstückshelfern vor zehn Jahren erstmals in der St.-Johannes-Schule in Greffen zur Aufgabe, dass kein Kind mit knurrendem Magen in den Unterricht gehen muss.
Innerhalb kurzer Zeit gab es auch ein Frühstücksangebot für Schüler in der Harsewinkeler Kardinal-von-Galen-Schule, in der Löwenzahnschule sowie in der Astrid-Lindgren-Schule. Ein ehrenamtliches Vorzeigeprojekt.
Tausende von Brötchen geschmiert
In den vergangenen zehn Jahren haben zahlreiche ehrenamtliche Helfer tausende Brötchen aufgeschnitten, Brote belegt sowie frisches Obst und Milch an Schüler der vier Grundschulen verteilt.
Ulrike Boden, Geschäftsführerin des Kreisverbands der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Kreis Gütersloh, betonte im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Saal des Wilhalm, dass die „Brotzeit“ mittlerweile so wichtig wie nie sei. Und sie nannte auch den Grund dafür: Die Situation der Familien in prekären Lebenslagen habe sich durch die rasant steigende Inflation und Energiepreise nochmals dramatisch verschlechtert. Glücklich sei sie darüber, dass die Hilfsaktion nach der Coronazeit wieder erfolgreich aktiviert werden konnte.
Dank an Ehrenamtliche und Spender
Dabei zollte Ulrike Boden vor allem Ehrenamtlichen und Lebensmittelspendern große Anerkennung. Viele Firmen und Bäcker zeigten durch ihre langjährige und zuverlässige Beteiligung ein großartiges Beispiel für Gemeinschaft. Ihre Teilhabe sei nicht nur ein starkes Zeichen für Solidarität und Zusammenarbeit, sondern auch ein positiver Beitrag zum Wohl der Gesellschaft.
Großer Unterstützer sei zudem die Stadt Harsewinkel, so Ulrike Boden. Als Vertreterin konnte sie während der Feierstunde Monika Ricke von der Fachgruppe Schule, Kultur und Sport begrüßen. „Man kann Hilfe eben nur gemeinsam leisten.“
Andreas Faulhaber gibt Koordination an Awo ab
Einen speziellen Dank richtete Ulrike Boden an „Brotzeit“-Initiator Andreas Faulhaber (72), der die Führung des Projekts mittlerweile an die Arbeiterwohlfahrt übertragen hat. Doris Weißer vom Gütersloher Awo-Kreisverband zeigte sich glücklich darüber, dass Andreas Faulhaber trotz seines Rückzugs als bisheriger Verantwortlicher weiterhin als ehrenamtlicher Logistiker im Dienst bleibt.
Ulrich Weidlich, Vorsitzender des Awo-Ortsvereins, wird künftig die „Brotzeit“-Koordination leiten, um Schülern mit einem Frühstück einen guten Start in den Schultag zu bieten.
„Ich bin seit Ende Februar 2020 aktiv bei der Brotzeit dabei. Und damit liegt es auch mir am Herzen, dass das Projekt weiterläuft. Zudem sind wir stolz darauf, als einzige Brotzeit vier Schulen zu bedienen“, sagt Ulrich Weidlich, neuer Koordinator der Brotzeit in Harsewinkel und Greffen, der betonte, wie wichtig es ist, auch weiterhin möglichst viele Ehrenamtliche und Sponsoren für die „Brotzeit“ zu gewinnen.
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