Harsewinkel
Das schnieke Freibad ist (fast) fertig
Harsewinkel (jau) - Gleich mehrfach fallen die geplanten Eröffnungstermine für das neue Harsewinkeler Freibad ins Wasser. Immer wieder gibt es Schwierigkeiten mit dem Planungsbüro GSF: diverse Mängel, fehlende Pläne, und, und, und. Am Freitag, 30. Oktober, sollte es eigentlich soweit sein...
Geplant war die feierliche Eröffnung mit Probeschwimmen und allem Pipapo. Aber auch die findet nicht statt.
Dieses Mal macht die Pandemie der Eröffnung einen Strich durch die Rechnung
Dieses Mal ist es allerdings die Corona-Pandemie, die einen Strich durch die Pläne der Stadt macht. Aber jetzt die gute Nachricht: Das Freibad ist tatsächlich (fast) fertig – bis auf die Fliesen in den Umkleiden. Statt der großen Einweihung am Freitag gibt es am Donnerstag nur einen kurzen Rundgang mit der Presse. Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide, Christoph Dammann, stellvertretender Fachbereichsleiter Steuerung/Interne Dienste, und Schwimmmeister Reinhard Strotjohann wollen nach all den Querelen zumindest noch zeigen, was aus dem Freibad nach der mehr als einjährigen Umbauphase geworden ist.
Der Sprung ins Wasser bleibt aus
Auch wenn ein Sprung ins Wasser ausbleibt – das Bad ist schnieke. Bei zehn Grad Außentemperatur ist das Wasser mit 20 Grad am Donnerstag aber angenehm warm. „Wir mussten für den Probebetrieb sowieso alle Funktionen ausprobieren. Also mussten wir auch das Wasser aufheizen. Ein Echtbetrieb – nur leider eben ohne Besucher“, erklärt die Bürgermeisterin. Das Aufheizen läuft – wenn die Sonne scheint – unter anderem über den Solarabsorber auf dem Dach des Hallenbads.
Alles wird einmal getestet
Alles wird an diesem Donnerstag einmal ausprobiert: die Massagedüsen, die Spritztiere, die Unterwasserbeleuchtung, die Strahler hinter den schicken Wellenliegen, der Strömungskanal, das Regentor, der Wasserpilz und die vielen anderen Attraktionen, die das Bad nun zu bieten hat. Und, funktioniert’s? „Ja, es läuft alles reibungslos. Und die Wasserwerte stimmen auch. Wir hätten heute starten können“, bestätigt Christoph Dammann.
Die Fliesen in den Umkleiden sind noch nicht fertig
Auch der gummierte, blaue Fallschutz rund um den Kleinkindbereich ist verbaut – unter einem extra für diese Zwecke aufgebauten Zelt. „Am Mittwoch sind die letzten Teile des Zelts abgebaut worden.“ Dammann ist froh, dass dieses Mal zeitlich alles reibungslos geklappt hat. Na ja, fast reibungslos. Denn: Die Fliesen in den Umkleiden sind noch nicht fertig – ein grober Fehler der Handwerker. „Sie wurden nicht fachgerecht verlegt, so dass sie nicht für den Außenbereich geeignet sind. So nehmen wir das nicht ab. Die Fliesen müssen abgeschlagen und neu verlegt werden. Das soll über den Winter passieren“, kündigt Christoph Dammann an. Erst wenn die Fliesen passend liegen, können auch die Umkleidesysteme aufgebaut werden.
Eventuell ein Neujahrsschwimmen?
Wenn das erledigt ist, ist tatsächlich alles abgeschlossen. Fliesen hin, Fliesen her. Die Bürgermeisterin schwärmt von einem „wunderschönen Freibad“. Die könnte sich durchaus ein Neujahrsschwimmen vorstellen – zum Beispiel im Neoprenanzug.
Eine Geschichte, die sich wiederholt
Die Geschichte wiederholt sich: 1959 starten die Bauarbeiten für das Harsewinkeler Freibad. Im September 1960 wird es eröffnet – allerdings nur für drei Tage. „Auch damals sind sie nicht rechtzeitig fertig geworden“, berichtet Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide.
Sanierung nach 60 Jahren
Beim Rundgang durch das jetzt nach 60 Jahren komplett sanierte Freibad freut sie sich, dass nicht alles neu und modern ist. Das alte Freibadschild steht wieder an dem angestammten Platz. Und auch die große Bahnhofsuhr läuft wieder im Takt. Und das erneuerte Dach der Umkleiden (Kunststoff statt Wellblech) hat trotzdem noch die alte Optik.
Als ob das Wasser ins Unendliche geht
Aber das Becken kommt dem Stadtoberhaupt irgendwie länger vor als 50 Meter. Das ist aber nur eine optische Täuschung. Durch die schwebende Spiegelkante wirkt es so, als ob das Wasser ins Unendliche geht. Das Ganze erinnert an einen Infinity Pool. Schick.
Das werden die Kinder und die Erwachsenen lieben ...
Das findet auch Christoph Dammann, der auch zu Hause viel Druck bekommen habe, wie er mit einem Augenzwinkern erzählt. Sein Sohnemann (3) hat im Sommer immer gequengelt, wann es denn endlich ins Freibad geht. Ab Mai 2021 haben Dammann-Junior und all die anderen Kinder die Gelegenheit dazu, alles auszukundschaften. Besonderes Interesse wird beim Nachwuchs sicherlich der Kleinkindbereich wecken – mit den drehbaren Wasserkanonen, dem Frosch und der Krabbe, dem Wasser speienden Drachen und vielem mehr.
Auch das Erlebnisbecken hat mit Strömungskanal, den Massagedüsen und Wasserpilz das Potenzial dazu, dass die Badegäste das Wasser demnächst gar nicht mehr verlassen möchten.
Höherer Eintritt? Das entscheidet die Politik
Und, werden ab Mai 2021 die Eintrittspreise erhöht? „Das muss die Politik entscheiden“, so Dammann.
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