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Harsewinkel

Einschränkungen, aber kein Stillstand

Marienfeld (gl) - Seit dem 16. Dezember hat die Marienfelder Bücherei angesichts des bundesweiten Lockdowns für Publikumsverkehr geschlossen. „Wie schon im Frühjahr heißt es Ausharren und Abwarten, wann der Betrieb wieder aufgenommen werden darf“, schreibt die Bücherei in einer Mitteilung.

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Wenn schon nicht die Besucher, dann testen wenigstens die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Sabine Bernzen (links) und Beate Kieseleit die neue Sitzgruppe in der Marienfelder Bücherei.

Es gelte, den Blick nach vorn zu richten. Denn wie sich schon im Frühjahr gezeigt habe, seien die Einschränkungen im Zuge der Pandemie keineswegs mit Stillstand gleichzusetzen.

Aktuell kein Ort der Begegnung

Die erste Schließung zu Beginn des Jahres habe die Bücherei dazu genutzt, Renovierungsarbeiten abzuschließen. Nach einer kurzen Weihnachtspause sei jetzt das Ziel, den Lesern weiterhin den bestmöglichen Zugang zu Medien zu ermöglichen und Vorbereitungen für den Tag zu treffen, an dem die Bücherei wieder öffnen dürfe.

Allerdings habe man dem eigenen Anspruch, die Räumlichkeiten als Ort der Begegnung anzubieten, schon vor dem neuerlichen Lockdown – angesichts von Abstands- und Hygienebedingungen – nicht mehr gerecht werden können, schreiben die Verantwortlichen.

Sitzgruppe kann nicht von Lesern getestet werden

Deutlich vor Augen sei dieser Umstand unter anderem gewesen, als jüngst eine neue Sitzgruppe angeschafft worden sei, ohne sie einem Praxistest durch die Leser unterziehen zu können. Einschränkungen seien auch im Austausch mit der Grundschule Marienfeld und der damit zusammenhängenden Leseförderung in Kauf genommen worden.

Gute Nachrichten hatte das Land vor Kurzem für die Bücherei. Einem Antrag auf Fördergeld für das laufende Jahr sei stattgegeben worden. Schon im Vorjahr hatte die Einrichtung Fördergelder bezogen.

Renovierung für ein freundlicheres Raumklima

Schon bevor das Coronavirus in den Alltag getreten sei, habe sich das Bücherei-Team Gedanken darüber gemacht, wie sich der Aufenthalt in den Räumlichkeiten am Klosterhof aufwerten lasse, heißt es weiter. Ein erster Schritt in diese Richtung sei mit dem Abschluss der Renovierungsarbeiten im Frühjahr gegangen worden. „Durch den neuen Anstrich wirkt die Bücherei deutlich heller und strahlt ein freundlicheres Raumklima aus“, schreiben die Verantwortlichen.

Auch die neue Sitzgruppe soll der Aufwertung dienen. Verwirklicht werden konnte dieser Wunsch dank einer Förderung des Bistums Münster. Es steuerte 2600 Euro bei.

Bücherkisten werden mit dem Bollerwagen geliefert

Seit Herbst beliefert die Marienfelder Bücherei die Klassen der örtlichen Grundschule mit Bücherkisten. Damit habe man darauf reagiert, dass ein Besuch im Klassenverbund nicht mehr möglich gewesen sei. Denn die Förderung der jüngsten Leser solle auch in Zeiten der Einschränkungen nach wie vor funktionieren, heißt es weiter.

Dass die Jungen und Mädchen der Grundschule auch in Krisenzeiten mit Lesestoff versorgt werden können, sei nur möglich durch eine „großartige Unterstützung der Lehrer“, schreibt die Bücherei. Ein großes Dankeschön gehe nicht nur an sie, sondern auch an Petra Haverkemper, Leiterin der Stadtbücherei Harsewinkel, die für den Transport der Bücher einen Bollerwagen aus ihrem Privatbesitz gespendet habe.

Aktualisierung von Medien wird gefördert

Die Verantwortlichen machen auch darauf aufmerksam, was genau es mit der Förderung der Bücherei durch das Land auf sich hat. Vom Programm des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft profitierten ehrenamtlich betriebene Büchereien in kirchlicher Trägerschaft. Für das aktuelle Jahr belaufe sich dessen Kapital auf zwei Millionen Euro.

Im vergangenen Jahr habe die Bibliothek 1000 Euro mit zehnprozentiger Selbstbeteiligung daraus abrufen können. Gedacht seien die Gelder für die Aktualisierung von Medienbeständen. In diesem Jahr kommt die Marienfelder Bücherei mehr als doppelt so viel: Der Förderbetrag belaufe sich auf 2200 Euro zu gleichen Konditionen wie im Vorjahr, heißt es in der Mitteilung.

Möglichkeiten für neuen Lesestoff

Angesichts des Lockdowns habe die Bücherei die Fristen für alle ausgeliehenen Medien verlängert. Auf neuen Lesestoff müssten Interessenten ebenfalls nicht verzichten. Unter www.libell-e.de stünden allen registrierten Lesern E-Books zur Verfügung.

Wer seinen Leseausweis verlängern oder freischalten wolle, könne sich bis morgen, Mittwoch, und ab dem 5. Januar per E-Mail an [email protected] wenden.

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