Harsewinkel
Immobilie wechselt den Besitzer
Harsewinkel (lw) - Der Gebäudekomplex an der August-Claas-Straße 6-8 wechselt den Besitzer. Für fast 5,2 Millionen Euro war die Immobilie vergangene Woche angeboten worden. Nun sei man sich mit einem Interessenten einig geworden, erklärt Wolfgang Tiekötter von IVB Immobilien.
In den drei Häusern sind insgesamt 36 Wohn- sowie 5 Gewerbeeinheiten untergebracht. Dabei entfallen 2675 Quadratmeter auf Wohnflächen und 1974 Quadratmeter auf Gewerbeflächen. Das Grundstück ist 4245 Quadratmeter groß. Hinzu kommen 46 Tiefgaragenstellplätze und eine ebenerdige Parkfläche. Alle Einheiten sind vermietet.
Gebäude soll Kapitalanlage bleiben
Beim Gewerbe sind unter anderem die Firma Claas, Action und die Stadt Harsewinkel Mieter. In den Wohneinheiten sind zum großen Teil Arbeitnehmer aus Ost- und Südeuropa untergebracht. Tiekötter spricht von einer gesunden Mischung der Gewerbe. IVB Immobilien ist eine hundertprozentige Tochter der Volksbank Halle/Westfalen und betreut mehrere Objekte des jetzigen Besitzers.
Der niederländische Investor erklärte auf Anfrage dieser Zeitung, dass er sich vermehrt auf Neubau-Projekte konzentrieren wolle. Er investiere in Häuser in den Niederlanden, Belgien und eben auch in Deutschland im Osnabrücker und Bielefelder Raum. Die Häuser an der August-Claas-Straße hatte er seinerzeit nach einer Insolvenz ersteigert.
Der Komplex sei eine Kapitalanlage, und dabei solle es auch bleiben, erklärt Tiekötter und spricht damit die künftige Nutzung des Gebäudes an, sollte der Kaufvertrag abgeschlossen werden. „Es gibt derzeit keine Leerstände. Bestehende Mietverträge haben Bestand“, sagt er. Der Interessent aus Ostwestfalen-Lippe – konkreter eingrenzen wollte Tiekötter das nicht – wolle die Immobilie ebenfalls als Kapitalanlage und nicht für den Eigenbedarf nutzen. Ganz in trockenen Tüchern ist der Verkauf noch nicht. Man habe sich mit dem Interessenten auf die Bedingungen geeinigt. Die Anzeige sei deshalb von der Internetseite genommen worden.
Stadt prüft Vorkaufsrecht
Zudem muss noch der Notar eine Vorkaufsrechtanfrage an die Stadt Harsewinkel stellen. „Die liegt noch nicht vor“, sagt Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide. Dann müsse die Stadt prüfen, ob das Vorkaufsrecht begründet sei und ob sie davon Gebrauch machen wolle. Letztendlich müsse noch der Rat entscheiden. Da der Immobilienverkauf aber im Rathaus bekannt gewesen sei, habe man mit der Prüfung schon einmal angefangen. Ein Ergebnis gebe es aber noch nicht, so die Bürgermeisterin.
Nach Veröffentlichung der Verkaufsanzeige waren in Harsewinkel Befürchtungen laut geworden, dass dort vermehrt Werkvertragsarbeiter unterkommen könnten. Damit bestehe die Gefahr einer Ghettoisierung.
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