Gütersloher Landrat Adenauer kritisiert Pläne der Deutschen Bahn
"ICE darf nicht an OWL vorbeifahren"
Gütersloh/Bielefeld
Fährt der ICE der Deutschen Bahn künftig öfter an Bielefeld und immer in Gütersloh vorbei? Von Seiten der Kommunalpolitik hagelt es Kritik.
Der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer (CDU), kritisiert den neuen Fahrplan der Deutschen Bahn. Zum 12. Dezember will die Bahn ihr Fernverkehrsangebot "optimieren" und mit neuen Sprinterverbindungen die Großstädte schneller verbinden.
Folge ist, dass die ICE-Züge wesentlich weniger Haltebahnhöfe anfahren. Das trifft ganz Ostwestfalen-Lippe. So fällt der Halt in Bielefeld bei einigen Verbindungen weg und in Gütersloh wird wohl gar kein ICE mehr halten.
Für Adenauer steht diese Entscheidung im krassen Widerspruch zu den Bemühungen des Bundes, das Stadt-Land-Ungleichgewicht aufzuheben. „Gerade der ländliche Raum braucht eine gute ÖPNV-Infrastruktur und eine stabile und schnelle Anbindung an die Flughäfen und Verkehrsknotenpunkte im Land“, sagt Adenauer.
Adenauer will sich an den zukünftigen Bundesverkehrsminister wenden, um auf den Missstand aufmerksam zu machen. „Der Kreis Gütersloh gehört zu den wirtschaftsstärksten Regionen in ganz Deutschland mit vielen Geschäftsreisenden. Solche Entscheidungen tragen kaum zur angestrebten Verkehrswende bei und schwächen den Wirtschaftsstandort“, sagt Nikola Weber, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Kreis Gütersloh (pro GT).