Nach Geldautomatensprengung in der Kreissparkasse in Steinhagen
Niederländer steht jetzt vor Gericht
Steinhagen
In der Nacht zum 12. April 2021 soll er mit Komplizen den Geldautomaten in der Kreissparkassenfiliale an der Steinhagener Voßheide gesprengt haben. Seit Dienstag steht ein 22-jähriger Mann aus den Niederlanden vor dem Landgericht Bielefeld.
Der Prozess vor der XXI. Strafkammer wird am 24. Mai fortgesetzt. Weitere Termine sind am 2. Juni und 14. Juni, jeweils 9 Uhr.
Die Staatsanwaltschaft legt dem Angeklagten folgendes zur Last: Der Angeklagte soll Mitglied einer Bande gewesen sein, um von den Niederlanden nach Deutschland einzureisen, um maskiert bei Bankfilialen Geldautomaten durch den Einsatz von Sprengstoff aufzusprengen und das darin befindliche Geld zu entwenden.
Bewusst Verletzung Unbeteiligter in Kauf genommen?
Die Staatsanwaltschaft geht dabei von folgendem Geschehen aus. Entsprechend der Bandenabrede soll der Angeklagte in Begleitung eines unbekannten Mittäters in der Nacht zum 12. April 2021 einen Geldautomaten in Steinhagen in einer dortigen Sparkassenfiliale gesprengt haben. In dem Gebäude oberhalb den Räumlichkeiten der Sparkasse sollen sich Wohnungen befunden haben. Dem Angeklagten soll bewusst gewesen sein, dass durch die Explosion unbeteiligte Personen verletzt werden könnten und ein erheblicher Sachschaden an dem Automaten und dem Gebäude entstehen werde.
Durch die Explosion soll ein Sachschaden in Höhe von 60.000 Euro entstanden sein. Nur durch Zufall soll der sich im ersten Geschoss des Gebäudes aufhaltende Zeuge nicht verletzt worden sein. Da der besonders gesicherte Geldbehälter, in dem sich das Geld des Automaten befunden haben soll, durch die Explosion nicht beschädigt worden sein soll, sollen die Täter ohne Beute mit einem hochmotorisierten Kraftfahrzeug geflohen sein.
In der Nacht auf den 29. April 2021 soll der Angeklagte mit einem unbekannt gebliebenen Mittäter in gleicher Weise einen Geldautomaten in Heidelberg gesprengt haben. Hierbei sollen sie knapp 20.000 Euro erbeutet haben. Durch die Explosion soll ein Sachschaden in Höhe von 130.000 Euro entstanden sein.
Es war ein internationaler Fahndungserfolg. Durch DNA-Spuren am Tatort war die Polizei auf den Mann mit niederländischer und marokkanischer Staatsangehörigkeit aufmerksam geworden und hatte ihn in den Niederlanden festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld erwirkte im Januar die Auslieferung des Mannes. Seitdem ist er in Bielefeld in U-Haft.
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