Rheda-Wiedenbrück
Nutzerzahl schießt direkt in die Höhe
Rheda-Wiedenbrück (gl) - Seitdem die neue Drive-in-Teststation des Roten Kreuzes (DRK) auf dem Parkplatz der Stadthalle an der Hauptstraße in Betrieb gegangen ist und das bis dato bestehende Lokal am Wiedenbrücker Ostring geschlossen wurde, schnellen die Zahlen für Abstriche nach oben.
Bereits am Tag der Eröffnung stellte das DRK mit 254 Testungen bei einer Positivquote von null Prozent einen neuen Tagesrekord für Rheda-Wiedenbrück fest. Einen Tag später hatte sich die Zahl der Getesteten mit 462 Abstrichen nahezu verdoppelt.
Geografische Mitte
Freitagnachmittag war es so weit: Bürgermeister Theo Mettenborg, DRK-Vorstand Ilka Mähler, Eventmanager Tino Hille sowie der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Mader schnitten unter den Augen von „Hausherr“ und Flora-Westfalica-Chef Sebastian Siefert mit vier Scheren ein rot-weißes Trassierband vor der Station durch. Damit war der Weg frei für kostenlose Corona-Testungen in der geografischen Mitte der Stadt.
Dass das Angebot damit sozusagen vom Rand ins Zentrum rückte, geht auf eine Initiative der CDU-Stadtratsfraktion zurück. Man sei aus gesamtstädtischer Sicht nicht zufrieden gewesen mit der Situation, dass es im Ortsteil Wiedenbrück gleich fünf, im ebenso großen Ortsteil Rheda jedoch null Möglichkeiten für einen Test gegeben habe. Mader: „Wir wollten es den Bürgern so leicht wie möglich machen und das Nadelöhr erweitern.“ Nachdem ein Bürgerantrag und ein erster Vorstoß in Richtung Verwaltung nicht zum Ziel geführt hatte, erhöhte die CDU den Druck, indem sie die Sache selbst in die Hand nahm.
Hand in Hand
Mader: „Wir haben nicht nur gefordert. Wir haben uns zum Beispiel mit pensionierten Ärzten beraten, uns am Sonntagabend hingesetzt und mit mehreren Beteiligten ein nahezu fertiges Konzept entwickelt.“ Danach ging plötzlich alles ganz schnell. Am Dienstag saß man im Rathaus mit dem Ersten Beigeordneten Dr. Georg Robra, DRK-Vorstand Ilka Mähler sowie anderen Beteiligten beisammen und machte Nägel mit Köpfen.
Am Freitagmorgen lieferte Tino Hille vom gleichnamigen Eventservice ein zehn mal zehn Meter großes Festzelt, einen Veranstaltungscontainer und ein Durchfahrtsgestell für die Höhenkontrolle der Fahrzeuge. Unternehmer Jürgen Peterburs platzierte mit einem seiner Kranwagen dicke Betonquader als Windschutz. Sebastian Siefert stellte drei seiner Mitarbeiter für Ordnungsdienste und die Regelung des Verkehrsstroms ab.
DRK reagiert auf Ansturm
Der Strom der Fahrzeuge setzte bereits frühzeitig ein. Schon etwa eine halbe Stunde vor dem offiziellen Start standen sieben Autos in der Schlange. Zeitweise staute sich der Verkehr bis zur Hauptstraße. Weil auch etliche Rheda-Wiedenbrücker zu Fuß oder mit dem Fahrrad kamen, richtete DRK-Vorstand Ilka Mähler kurzerhand eine zweite Anmeldestelle ein. Am Ende des Tages gegen 20 Uhr hatten 48 Personen über diesen Zugangsweg die Teststation passiert.
Testzahl erhöht
Mit Einrichtung der Drive-in-Station hat sich die Kapazität der Testungen durch das DRK deutlich erhöht. Aktuell liegt die Zahl der möglichen Abstriche in Abhängigkeit vom Einsatz der haupt- und ehrenamtlichen Kräfte bei 1500 in der Woche. „Bei Bedarf können wir unsere Schlagzahl aber auch schnell erhöhen und hier wöchentlich 2000 vornehmen“, sagt Ilka Mähler. Weitere 300 bestehen von dieser Woche an während der Markttage in Rheda. Dann richtet das DRK im Hotel Reuter ein Schnelltestzentrum ein. Dieses ist ab sofort mittwochs von 8 bis 12 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet.
Zu den ersten automobilen Besucherinnen des Drive-in-Zentrums zählte Venjakob Maschinenbau-Programmiererin Anne Rittmeier. Die junge Frau aus Rheda-Wiedenbrück fliegt für ihren Arbeitgeber in dieser Woche nach Portugal, um eine Maschine einzurichten, und benötigt dafür einen negativen Schnelltest. Bei Elisabeth und Andreas Romme ist der Grund ein familiärer. Andreas Rommel: „Wir wollen am Wochenende meine Mutter in Bergkamen besuchen. Außerdem haben wir es uns beide zur Pflicht gemacht, neben dem beruflichen Schnelltest in jeder Woche auch einen privaten machen zu lassen.“
Ohne Reservierung
Wer sich in einer der jetzt 14 Teststationen des DRK im Kreis Gütersloh kostenlos auf das Covid-19-Virus testen lassen will, benötigt dazu keine Reservierung mehr. Ilka Mähler: „Es genügt, sich über das Internet zu regestrieren und den dann erhaltenen QR-Code bei der Anmeldung vorzuzeigen. Dies geht erheblich schneller als die umständliche und langwierige Eingabe der persönlichen Daten vor Ort.“
Geöffnet ist das Drive-in-Testzentrum zu folgenden Zeiten: montags, dienstags und donnerstags 14 bis 18 Uhr, mittwochs und freitags 14 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr.
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