Rheda
Rheda-Wiedenbrück: Nicht katholisches Kind abgewiesen
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Die Offene Liste berichtet von „mitunter unverständlichen Entscheidungen“ bei der Platzvergabe durch die Grundschulen.
Rheda-Wiedenbrück (sud) - Zahlreiche Lernanfänger erhalten zum Unterrichtsjahr 2023/24 keinen Platz an ihrer Wunschgrundschule. Zu diesem Schluss kommt die Ratsfraktion Offene Liste mit Blick auf das aktuelle Anmeldeverfahren der i-Dötze. Fraktionsvorsitzende Sonja von Zons berichtet von „mitunter unverständlichen Entscheidungen“ bei der Platzvergabe durch die Grundschulen. In einem Fall habe „nur ein einziges Kind eines Kindergartens einer Landgemeinde eine Ablehnung von einer Bekenntnisschule“ erhalten. Und zwar deshalb, weil es zwar christlich, aber eben nicht katholisch getauft gewesen sei, erklärt die Wiedenbrücker Ratsfrau.
Frage an die Stadt: „Wie hoch ist der Anteil von katholischen und evangelischen Kindern bei den Lernanfängern?“
Von Zons weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund an den Bekenntnisschulen im Stadtgebiet bereits im Unterrichtsjahr 2020/21 sehr hoch gewesen sei. So habe damals ihr Anteil an der Postdammschule Lintel 29, an der Eichendorffschule Wiedenbrück 44, an der Pius-Bonifatius-Schule Wiedenbrück 46 und an der Johannisschule Rheda sogar 67 Prozent betragen. „Aufgrund der weiterhin außergewöhnlich hohen Zuwanderungsrate und des seit einem Jahr andauernden Ukraine-Kriegs dürften diese Zahlen weiter signifikant ansteigen“, vermutet Sonja von Zons – und weist zugleich darauf hin, dass das Amtsgericht Rheda-Wiedenbrück 2022 für die Kommunen Rietberg, Langenberg, Herzebrock-Clarholz und Rheda-Wiedenbrück 1516 Austritte aus der katholischen und der evangelischen Kirche verzeichnet habe.
Zudem nehme die Zahl der Kommunionkinder in allen katholischen Kirchengemeinden der Doppelstadt seit Jahren kontinuierlich ab. Sonja von Zons will deshalb von der Stadtverwaltung wissen, wie hoch der Anteil von katholischen und evangelischen Kindern bei den Lernanfängern im Jahr 2023 ist. Zudem verlangt sie Auskunft darüber, wieviele Kinder der Bekenntnisschulen des aktuellen Einschulungsjahrgangs katholisch oder evangelisch getauft sind und wie viele einer anderen christlichen Konfession angehören.
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