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Landwirtschaftsverband kommt im Reethus zusammen – Musik, Theater und Gespräche

Viel Lob für protestierende Jungbauern

Rheda-Wiedenbrück/Gütersloh(WB). Mit schwungvollen Melodien, interessanten Informationsvorträgen und einem bunten Unterhaltungsprogramm haben am Sonntag rund 300 Landwirte und zahlreiche Ehrengäste das Winterfest des Kreisverbandes Gütersloh des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes gefeiert. Eingeladen dazu hatten in diesem Jahr die Ortsvereine Clarholz und Herzebrock. Und da sie über keinen ausreichend großen Saal in ihrer Region verfügen, wurde das Fest kurzerhand im Rheda-Wiedenbrücker Reethus gefeiert. Gerne hätte man das Traditionsfest schon in der neuen Stadthalle erlebt, doch die wird erst in einigen Wochen fertig sein.

Waltraud Leskovsek

Haben das Winterfest vorbereitet: Gregor Brameyer (von links), Gisela Köckmann (Vorsitzende Landfrauen Clarholz), Karl-Heinz Althöfer, Sigrid Althöfer (Vorsitzende Landfrauen Herzebrock), Verena Paul-Hambrink (Geschäftsführerin Kreisverband) und Andreas Westermeyer.

Andreas Westermeyer ließ 2019 im Schnelldurchlauf Revue passieren

Kreisverbandsvorsitzender Andreas Westermeyer ließ das Jahr 2019 im Schnelldurchlauf Revue passieren. Er sprach von einem heißen Sommer, der nicht nur den Landwirten, sondern auch vermehrt den Waldbauern zugesetzt habe. Er wünschte ihnen ein glückliches Händchen beim Wiederaufbau der Wälder, was sicherlich nicht einfach sei. Der alle vier Jahre stattfindende Tag der Landwirtschaft sei ein voller Erfolg gewesen und habe einmal mehr deutlich gemacht, dass die Arbeit der Landwirte geschätzt werde. Auch die Bauernproteste, die es in dieser Form und Größenordnung bislang nicht gegeben hatte, sprach Westermeyer an. Er lobte insbesondere die Jungbauern, die auf die Straße gehen und protestieren gegen eine Politik, die den Landwirten nicht zuhört.

Unterhaltsamer Nachmittag für Ohren, Augen und Lachmuskeln

Die beiden Ortsvereinsvorsitzenden Karl-Heinz Althöfer für Herzebrock und Gregor Brameyer für Clarholz versprachen den Gästen einen unterhaltsamen Nachmittag für Ohren, Augen und Lachmuskeln sowie viel Gelegenheit zum Plaudern. Rheda-Wiedenbrücks Bürgermeister Theo Mettenborg, selber ein Kind vom Hof, betonte in seinem Grußwort, dass alle gemeinsam für den Berufsstand des Landwirtes werben müssten, weil die Bauern wertvolle Arbeit bei immer schwierigeren Voraussetzungen leisteten. „Sie alle sind die deutschen Eichen für unser Land, und das schätzen wir sehr“, betonte er.

Landwirtschaftliche Flächen sind von der Industrie oder als Bauland begehrt

Das Grußwort aus der Gemeinde Herzebrock-Clarholz überbrachte die stellvertretende Bürgermeisterin Hildegard Haggeney. Sie machte deutlich, dass es den Bauern heute nicht leicht gemacht werde. Landwirtschaftliche Flächen seien begehrt, nicht nur von den Landwirten selbst, sondern vielmehr auch von der Industrie oder als Bauland. Preise würden steigen und hohe Auflagen in Bereichen wie Gülleverordnung, Emissionsminderung, Erhalt von Dauergrünland und vieles mehr erleichterten die Arbeit nicht gerade und bereiteten erhebliche Sorgen bereiten. Ferner stellte sie ihre Gemeinde als attraktives Ziel für Ausflüge und Freizeitgestaltung vor. Die beiden Ortsvorsteher Heinz Falkenreck und Franz-Josef Tegelkamp nahmen die Gäste im Rahmen eines Bildervortrages mit auf eine Wanderung durch die beiden Ortsteile Herzebrock und Clarholz, die jeweils auf Klostergründungen zurückgehen.

Andreas Westermeyer wünschte allen, dass das Jahr 2020 ein gutes Jahr werde, mit den richtigen Temperaturen, passenden Wassermengen zur richtigen Zeit und einer guten Ernte. Bei Kaffee und Kuchen und weiterer Unterhaltung durch den Gospelchor Rainbow, einer Theatervorführung und den Fahnenschwenkern aus Clarholz ließen es sich die Gäste gut gehen und nutzen die Gelegenheit zum Austausch.

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