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Wiedenbrücker Heimatfreunde beziehen Archivraum

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Die Räumlichkeiten im Kloster Wiedenbrück bieten optimale Bedingungen, Fotos und Abzüge aufzubewahren und für die Nachwelt zu erhalten.

Optimale Möglichkeiten zur Sicherung historischer Fotodokumente haben (v. l.) Wilhelm Sprang, Heimatverein Wiedenbrück, Andreas Kirschner und Marcel Knüwer, Kreissparkasse Wiedenbrück, im Kloster Wiedenbrück gefunden. Die Kreissparkasse sponsort anteilig die Einrichtung des Archivraums mit Stahlschränken.

Rheda-Wiedenbrück (gl) - Um im gemeinsamen Interesse analoge Fotoschätze aus Wiedenbrück langfristig zu erhalten, hat das Fotoarchiv Kirschner in Kooperation mit dem Heimatverein Wiedenbrück-Reckenberg vor kurzem einen Archivraum im Kloster Wiedenbrück bezogen.

Kreissparkasse unterstützt bei Anschaffung der Ausstattung des Archivs

Die Bestände, die zu einem großen Teil aus der Sammlung Etscheidt bestehen, können nun unter wesentlich besseren konservatorischen Bedingungen archiviert werden als bisher, sagt Andreas Kirschner. „Das bedeutet mehr Sicherheit für Zehntausende von Negativen und Abzügen.“ Die Bilder können im neuen Raum noch besser für Ausstellungen, Vorträge und Veröffentlichungen erschlossen werden. „Die Kreissparkasse Wiedenbrück fördert die Ausstattung des Archivs mit geeigneten Stahlschränken für die Aufbewahrung der Bestände“, ist Kirschner dankbar. 

„Eine schöne Besonderheit birgt der neue Standort im Kloster, denn für die Fotografien aus dem Atelier Etscheidt ist es nach einer langen Odyssee wie ein Nach-Hause-Kommen.“ Nur wenige Meter trennen den Archivraum vom ehemaligen Fotoatelier Etscheidt an der Ecke Mönchstraße/Ostenstraße. So gesehen sind die Bilder fast wieder zuhause. „Es ist ungemein wichtig, Fotografien, Negative wie Positive, als Objekte zu erhalten“, sagt Kirschner. Durch eine täglich stattfindende Auslese würden die Bestände immer kleiner. „Sei es durch banales Entsorgen von Alben, zu denen der Bezug verloren gegangen ist, oder durch beschleunigte Alterung der Materialien bei unsachgemäßer Lagerung. Gerade weil die Welt um uns herum immer umfassender digitalisiert wird, müssen die analogen Schätze, die 100 und mehr Jahre überdauert haben, bewahrt werden.“ 

„Analog lebt und hat eine Zukunft“

Digitale Kopien dieser Zeitzeugnisse sind in den Augen von Andreas Kirschner ein willkommenes und leistungsfähiges Hilfsmittel, um Bildinhalte zu erschließen und zu vermitteln, „aber sie transportieren dennoch nicht die volle Information“. Das Original sei durch nichts zu ersetzen. „Das haptische Erlebnis, einen Vintage-Print oder ein Glasnegativ in Händen zu halten, kann eine noch so perfekte digitale Bilddatei nicht erfahrbar machen“, ist der Fachmann überzeugt. Historische Fotografien müssen seines Erachtens auch für kommende Generationen erleb- und nutzbar bleiben. 

Gerade junge Erwachsene entdeckten aktuell die analoge Fotografie wieder, stellt er fest. „Neue Filme werden mit viel Kreativität ausprobiert, und funktionierende mechanische Kameras sind gesucht wie lange nicht.“ Für Kirschner ein deutliches Indiz dafür, dass „Analog lebt und eine Zukunft hat“. Auch für alte Fotos von Wiedenbrück.

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