Rietberg
Fans distanzieren sich von Schmierereien
Rietberg (ssn) - Anhänger der Königsblauen haben aktuell nicht viel zu lachen: Ver Trainerwechsel binnen sechs Monaten haben den Abstieg nicht verhindern können - für die Kicker geht es in der zweiten Liga weiter. Die Rietberger Fans von KleinSchalke 04 treibt indes noch ein anderes Ärgernis um.
Der Schriftzug ihres Lieblingsvereins wird seit geraumer Zeit als Graffito missbraucht. Allein in Westerwiehe hat Martin Pott drei Stellen entdeckt, an denen jemand mit ungelenker Hand „Nur der S04“ und „Ultra S04“ auf Strom- beziehungsweise Kabelverteilerkästen gesprüht hat. „Von dieser Aktion distanzieren wir uns mit aller Deutlichkeit“, betont das Vorstandsmitglied gegenüber dieser Zeitung. Er befürchtet, dass die hässlichen schwarzen Schmierereien ein schlechtes Licht auf die Schalker Fangemeinde werfen könnte. Und das in Zeiten, in denen der Verein selbst kein gutes Bild in der Öffentlichkeit abgebe.
Polizei bittet Zeugen um Hinweise
Sollten die Schriftzüge in nächster Zeit nicht beseitigt werden, überlegt Pott daher, selbst mit Farbe und Pinsel aktiv zu werden und die Schandflecke sauber zu übermalen. „Es ist uns schließlich wichtig, dass das nicht auf unseren Fanclub zurückfällt.“ Welches Ausmaß das Problem hat, wird im Gespräch mit Dietmar Wieck von der Westnetz deutlich. Demnach finden sich Graffiti mit Schalke-Bezug seit dem Herbst überall in der Emskommune auf Stromkästen der Westenergie-Tochter wieder. „Das ist ein Riesenproblem und ein absolutes Ärgernis“, stellt der Leiter Netzbereich Rietberg heraus. Vornehmlich seien die Außenbereiche betroffen. Wohl, weil sich der oder die Unholde dort weniger beobachtet fühlen, vermutet er. Ob der schieren Menge – Wieck spricht von einem 100-fachen Vorkommen – sei es zudem unmöglich, die Boxen jedes Mal wieder von den unerwünschten Verzierungen zu befreien.
„Dafür müssten wir eine komplette Stelle schaffen“, sagt der Westnetz-Mitarbeiter. Anwohner bittet er vor diesem Hintergrund um Verständnis: „Wir tun, was wir können.“ Eine bereits vor Monaten von dem Strom- und Gasverteilnetzbetreiber geschaltete Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt lief ins Leere. Dennoch appelliert die Behörde, jedes Graffito zu melden. „Nur so können wir die Ermittlung aufnehmen“, erläutert Pressesprecher Mark Kohnert. Einen Rückschluss auf den Übeltäter lasse etwa die vielfach von Sprühern verwendete individuelle Signatur zu. Aber auch die Art des Schriftzugs, insbesondere bei seriellem Vorkommen, liefere nicht selten hilfreiche Erkenntnisse. „Im Bestfall können wir darüber sowie über Zeugenangaben einen Tatverdächtigen ausfindig machen, der dann eine Schriftprobe abgeben muss.“
Bei öffentlichen Flächen muss der Bauhof ran
Graffiti-Schmierereien stellen auch für die Stadt eine wiederkehrende Herausforderung dar. Sie ist immer dann für das Entfernen der mehr oder weniger gelungenen Kunstwerke zuständig, wenn öffentliche Flächen betroffen sind. Übermalt wird möglichst zügig, um nicht noch Nachahmer auf den Plan zu rufen und so das Problem weiter zu vergrößern. Die unliebsame Arbeit übernehmen in der Regel Mitarbeiter des Bauhofs. Was die Kommune für die Putzaktionen Jahr für Jahr berappen muss, lässt sich nach Angaben von Rathaussprecherin Nina Ackfeld nicht genau beziffern. Fest stehe allerdings: „Letztlich muss die Allgemeinheit dafür aufkommen.“ Insofern seien die Sprühereien für alle Beteiligten ein Ärgernis. Wer ein Graffito entdeckt und dieses der Stadt melden möchte, kann sich an die Abteilung für Sicherheit und Ordnung, Straßenverkehr wenden. E-Mail: [email protected] rietberg.de
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