Rietberg
Kita-Plätze bleiben großes Thema
Rietberg (eph) - „Manchmal“, sagt Bürgermeister Andreas Sunder, „manchmal haben wir als Kommunen den Eindruck, der Entwicklung hinterherzulaufen“. Und auch Sozialamtsleiter Wilfried Dörhoff bekennt: „Es fällt schwer, die Zahlen zu planen.“ Die Rede ist von den Kinderbetreuungsplätzen im Rietberger Stadtgebiet.
Weil der Bedarf ständig steigt, sind die Kitas auch für Bauamtsleiter Matthias Setter zu einem Thema geworden. Denn: Um mit der Nachfrage mithalten zu können, sah sich die Stadt gezwungen, unter seiner Regie ein Neu- und Erweiterungsbauprogramm aufzulegen. Über die einzelnen Vorhaben informierten Sunder, Setter und Dörhoff am Freitag bei einem Pressetermin im Ratssaal des Alten Progymnasiums.
„Bauvolumen auf diesem Gebiet erreicht in diesem Jahr einen neuen Höhepunkt“
Welche dynamische Entwicklung die Kitaplätze in der Emskommune in den vergangenen Jahren genommen haben, verdeutlichte der Bürgermeister am Beispiel zweier Zahlen: Lag die Summe der Plätze im Jahr 2012 noch bei 901, so wird sie bis August dieses Jahres voraussichtlich auf 1250 ansteigen. Im August etwa rechnet die Verwaltung mit einer Gesamtzahl von 70 Einjährigen in den insgesamt 18 Einrichtungen, die von sechs verschiedenen Trägern unterhalten werden. Je mehr Steppkes in den Kitas zu betreuen sind, desto größer ist entsprechend der Platzbedarf in den Häusern. Deswegen muss die Stadt reagieren. Wilfried Dörhoff: „Unser Bauvolumen auf diesem Gebiet erreicht in diesem Jahr einen neuen Höhepunkt.“
Die anstehenden Aus- und Neubauvorhaben verteilen sich auf fünf der insgesamt sieben Ortsteile. In Varensell besteht durch den Neubau der Betriebskita Stükerjürgen vor vier Jahren aktuell kein Handlungsbedarf. Und in Bokel sind in den vergangenen zwei Jahren bereits zwei neue Gruppenräume umgesetzt worden. Größte Einzelmaßnahme ist der Neubau einer Fünf-Gruppen-Einrichtung in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt (AWO) auf einem städtischen Grundstück an der Jerusalemer Straße gegenüber dem Bibeldorf.
Auf einer Fläche von insgesamt 3000 Quadratmetern plant ein freier Investor den Bau eines 1000 Quadratmeter großen zweigeschossigen Gebäudes mit barrierefreien, über einen Aufzug erreichbaren Wohnungen im ersten Stockwerk. Nach derzeitigem Stand geht die Stadt davon aus, dass die Einrichtung im kommenden Jahr in Betrieb gehen kann. Ebenfalls in Rietberg soll die Kita der Evangelischen Kirche um eine Gruppe anwachsen. In Mastholte ist nach dem Umzug des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zur Brandstraße im Obergeschoss des bisherigen Ortszentrums an der Stukemeyerstraße Platz frei geworden. Dort entstehen nun zwei neue Gruppenräume für zusammen 45 Kinder.
Online-Plattforum „Kivan“ kommt
Jeweils um eine Gruppe vergrößert werden auch die Einrichtungen der Katholischen Kirche in Westerwiehe und Neuenkirchen. Ein sportliches Ziel hat sich die Stadt mit dem Erweiterungsbau der Katholischen Kita in Druffel gesteckt. Vor Bürgerhaus und Kita, wo sich zurzeit noch eine asphaltierte Fläche befindet, soll zum Start des Kindergartenjahrs 2021/22 ein 390 Quadratmeter großes Holzständer-Objekt fertiggestellt sein mit Platz für eine weitere Gruppe. „Außerdem werden durch den Bau vorhandene Defizite im Raumangebot optimiert“, erklärt Wilfried Dörhoff. So entstehen dort unter anderem Schlaf- und Wickelräume, ein Lager, ein Versammlungs- und ein Technikraum sowie eine Küche.
Einen in puncto Digitalisierung deutlichen Schritt nach vorn unternimmt die Stadt mit der Einführung der Online-Plattforum „Kivan“ für die Anmeldung von Kindergartenplätzen. Dörhoff sprach hier von einem Meilenstein. Voraussichtlich im November wird das in den Kommunen des Nordkreises bereits mit Erfolg praktizierte System auch für Rietberg freigeschaltet.
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