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Rietberg

Westerwieher CDU geht neue Wege

Rietberg-Westerwiehe (sud) - „Ich freue mich, dass sich die CDU in Westerwiehe für dieses Format entschieden hat“, sagt Landrat Sven-Georg Adenauer. Er meint damit den ersten rein digitalen Neujahrsempfang, den Ortsverbandsvorsitzende Anja Rodenbeck und ihr Team auf die Beine gestellt haben.

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Virtuelle Gäste, reales Pils: Weit mehr als 80 Teilnehmer verfolgten den digitalen Neujahrsempfang der CDU Westerwiehe. Vorab hatte jeder von ihnen ein Sixpack Hohenfelder erhalten.

Der Landrat ist an diesem Vormittag der erste Redner, der sich via Computerkamera vom heimischen Wohnzimmer aus zuschaltet. Das Interesse der Westerwieher an dem Neujahrsempfang, der in Nicht-Coronazeiten von Angesicht zu Angesicht im Pfarrheim stattfindet, ist enorm: „Fast 80 Endgeräte haben sich zugeschaltet“, resümiert Moderator Robert Oesterschlink. „Und vor vielen Monitoren sitzen zwei oder mehr Personen.“

Pils zum Anstoßen

Anstoßen ist in diesem Jahr nicht, aber das gegenseitige Zuprosten über die Computer- oder Handybildschirme funktioniert. Damit niemand daheim auf dem Trockenen sitzen muss, hat der CDU-Ortsverband im Vorfeld jedem angemeldeten Teilnehmer ein Sixpack Hohenfelder Pils vor die Haustür gestellt. „Eine tolle Idee“, sind sich die Besucher des virtuellen Neujahrsempfangs einig. CDU-Chefin Anja Rodenbeck reicht das Lob an die Langenberger Privatbrauerei weiter, die durch eine großzügige Unterstützung die flächendeckende Pilsversorgung sichergestellt habe.

Das Coronavirus bestimmt nicht nur den besonderen Rahmen des Westerwieher Neujahrsempfangs. Es zieht sich zudem wie ein roter Faden durch die Wortbeiträge der Gastredner.

Landrat vorsichtig optimistisch

„Vorsichtig optimistisch“ gibt sich Landrat Adenauer. Von dem bundesweit angestrebten Inzidenzwert von 35 sei man im Kreis gar nicht mehr allzu weit entfernt. Trotzdem gebe es zum aktuellen Lockdown keine Alternative. Ein gutes Zeugnis stellt Adenauer in diesem Zusammenhang den Menschen im Kreisgebiet aus: Die Akzeptanz der nach wie vor geltenden Beschränkungen sei hoch, „wir verzeichnen nur selten Ausreißer“. Einen guten Start habe das Impfzentrum in Gütersloh genommen. Gegenwärtig seien 228 Termine pro Tag möglich, Über-80-Jährige hätten absoluten Vorrang.

Ralph Brinkhaus, Chef der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag und direkt gewählter Abgeordneter für den Kreis Gütersloh, stellt fest, „dass wir beim Impfen landesweit gerade richtig in Fahrt kommen“. Laufe es weiterhin so gut, könne man vielleicht schon ab April auch die Hausärzte beim Impfen mit ins Boot holen. Vielerorts verbesserungswürdig sei jedoch die Terminvergabe für die Impfzentren. „Wenn Über-80-Jährige zwei Tage lang in der Telefonwarteschleife hängen, dann geht das nicht.“ Aktuell werde aber nachjustiert. Mittelfristiges Ziel müsse ein Inzidenzwert von zehn oder weniger sein.

Brinkhaus: Aus Fehlern lernen

Aus dem Corona-Jahr lernen: Das ist laut Brinkhaus die größte gesamtgesellschaftliche Aufgabe für die Zukunft, denn: „Die nächste Krise kommt bestimmt.“ Es gelte, vorbereitet zu sein und aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Vor diesem Hintergrund wünscht Brinkhaus sich eine konstruktive „Fehlerkultur“.

Mutationen bereiten Kuper Sorge

NRW-Landtagspräsident André Kuper bereiten vor allem die Virusmutationen Sorge. „Die Verbreitung dieser Varianten ist beängstigend.“ Für den direkt gewählten Landtagsabgeordneten aus Rietberg steht daher fest, dass weiterhin Vorsicht angezeigt ist.

Doch auch wenn das Virus das Land fest im Griff hat, sei an anderer Stelle viel Positives passiert. Beispiel Kriminalität: NRW-Innenminister Reul bekämpfe unter anderem die Bandenkriminalität effektiv. „Keiner der Clans hat mehr ein ruhiges Leben“, sagt Kuper. Enorme Fortschritte mache das Land zudem beim Straßenbau. Die schwarz-gelbe Koalition rufe wesentlich mehr Bundesmittel ab, als das unter der Vorgängerregierung der Fall war.

Hanemann: „Dorf hält zusammen“

Und in Westerwiehe? Da tut sich ebenfalls einiges, berichtet Ortsvorsteher Detlev Hanemann. Kirchenrenovierung, Kindergartenerweiterung und die Vorbereitungen für den Dorfwettbewerb sind da nur drei Beispiele. „Wir halten zusammen – trotz und gerade wegen Corona“, sagt Hanemann – und spricht damit wohl allen Teilnehmern des CDU-Neujahrsempfangs aus der Seele.

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