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Schüler besuchen Krakau mit der Gedenkstätte Auschwitz

Am Tatort der Judenvernichtung

Schloß Holte-Stukenbrock

Mit jüdischer Geschichte in Krakau und Auschwitz haben sich im Rahmen der Projekttage 25 Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis Q2 des Gymnasiums auseinandergesetzt. Mit den Lehrern Katja Ezel und Alexander Feldman waren sie vier Tage lang in Krakau.

Von Katja Ezel

SHS Gymnasiasten in Krakau und Auschwitz In der Gedenkstätte Auschwitz beeindruckt die Schüler des Gymnasiums auch das "Buch der Namen". Foto: Leonora Geronimus

3,5 Millionen Juden lebten vor dem Zweiten Weltkrieg in Polen, die meisten in Krakau. Somit hatte Polen den größten prozentualen Anteil (10 Prozent) jüdischer Menschen an der Gesamtbevölkerung. In anderen europäischen Ländern betrug der Anteil etwa ein Prozent. Den Holocaust überlebten nur 500.000 der polnischen Juden.

Nur 120 aktive Gläubige zählt die jüdische Gemeinde in Krakau heute. Das Erbe der jüdischen Kultur im Stadtteil Kazimierz ist erhalten. Das haben die Schüler bei einer Stadtführung erfahren. An der Stelle des damaligen jüdischen Ghettos in Krakau stehen heute Stühle als Mahnmal, die an die Räumung der Wohnungen und die Deportation und Ermordung der Bewohner 1943 erinnern sollen.

SHS Gymnasiasten in Krakau und Auschwitz Das heutige Krakau erlebten die Besucher als eine moderne europäische Stadt. Foto: Katja Ezel

Das Programm am ersten Tag endete in Schindlers Fabrik, die durch den Film „Schindlers Liste“ bekannt ist. Der Fabrikant Oskar Schindler hat mehr als 1200 seiner jüdischen Mitarbeiter vor dem Tode gerettet. Kontrovers diskutiert wird bis heute, ob er seine jüdischen Mitarbeiter aus moralischen Gründen rettete, oder eigennützige Motive verfolgte.

Am Holocaustgedenktag (27. Januar) besuchten die Gymnasiasten die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers in Auschwitz. In einer sechsstündigen Führung durch beide Lager erfuhren sie, unter welchen unmenschlichen Bedingungen Menschen von den Nationalsozialisten terrorisiert und vernichtet wurden. Die Gedenkstätte macht das Lager für Schüler unmittelbar erfahrbar als einen maßgeblichen Tatort der Shoa und verdeutlicht die Konsequenzen der Rassenideologie und Vernichtungspolitik des NS-Staates. Die Ausstellung dokumentiert dabei eindrücklich individuelle Schicksale der Gefangenen, lenkt den Blick aber auch auf die verbrecherische Systematik der Geschehnisse, die in der Lagergestaltung ihren Ausdruck findet.

SHS Gymnasiasten in Krakau und Auschwitz Das Erbe der jüdischen Kultur im Stadtteil Kazimierz ist erhalten. Foto: Katja Ezel

In der freien Zeit besuchten einige das zum Weltkulturerbe zählende Schloss „Wawel“, schlenderten durch die Gassen der Altstadt und lernten die Vielfalt der polnischen Küche kennen. Ein besonderer Dank des Gymnasiums geht an die Partnerschaft „Demokratie leben“ in Schloß Holte-Stukenbrock für die finanzielle Förderung der Gedenkstättenfahrt.

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