Ein Besuch beim Caritas-Warenkorb
"Armut schnürt die Kehle zu"
Schloß Holte-Stukenbrock
Immer donnerstags kommt die 32-Jährige, die ihren Namen nicht nennen möchte, zur Lebensmittelausgabe des Caritas-Warenkorbs Schloß Holte-Stukenbrock an der Dechant-Brill-Straße. Sie ist eine von 160 Menschen, die regelmäßig mit leeren Taschen zur Ausgabestelle kommen und anschließend mit Obst, Gemüse und Nudeln den Heimweg antreten.
Sie ist körperlich gehandicapt, sie erhält staatliche Hilfen in Höhe von 525 Euro. „Wenn alle Kosten abgezogen sind, bleiben mir etwas mehr als 325 Euro“, sagt die Abiturientin, die immer wieder ihre Arbeitsstellen aufgeben musste. Ihr einziger Luxus sei eine Spülmaschine, die sie von ihrem Vater geschenkt bekommen habe. Und Vollmilchschokolade. „Der Caritas-Warenkorb rettet mir seit mehreren Jahren das Leben. Ohne dieses Angebot könnte ich gar nicht überleben“, sagt sie und reicht ein Schokoladenstück an ihre 38-jährige Nachbarin weiter, die in der Warteschlange wartet und unser Gespräch verfolgt. „Je weniger man hat, desto solidarischer wird man“, sagt sie. Kleines Einkommen, großes Herz, kommentiert ihre Nachbarin, die die Schokolade in den Mund steckt.