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Ali-Reza Brojerdi will Kultkneipe in Schloß Holte-Stukenbrock aus dem Schlaf wecken   

„Cabinet!“ eröffnet am 5. April

Schloß Holte-Stukenbrock

Das „Cabinet!“ soll am Mittwoch, 5. April, seine Türen für die Gäste öffnen. Damit holt Gastronom Ali-Reza Brojerdi (46) das Haus an der Feilenstraße aus dem Dornröschenschlaf.

Von Erol Kamisli und Monika Schönfeld

Ali-Reza Brojerdi übernimmt als Pächter das „Cabinet!“ an der Feilenstraße, das nach dem ersten Lockdown 2020 nicht mehr geöffnet hat. Die damaligen Besitzer Christine und Jürgen Lakämper haben an Bruno Fortmeier verkauft. Der hatte auch den Golfplatz "Gut Welschof" gekauft, wo Ali-Reza Brojerdi seit 2021 das Restaurant betreibt. Außerdem ist Brojerdi seit 13 Jahren Betreiber des „Check In“, des Restaurants am Segelflugplatz Oerlinghausen. Foto: Erol Kamisli

„Wir haben im Februar hier mit den Arbeiten begonnen, die sehr hart waren“, sagt Brojerdi. Man habe dem Haus angemerkt, dass es schon sehr lange geschlossen war, fügt Brojerdi hinzu. Nach dem ersten Lockdown wurde das Bistro nicht mehr geöffnet, die damaligen Besitzer Christine und Jürgen Lakämper haben das Haus an Bruno Fortmeier verkauft.

Ali-Reza Brojerdi ist seit mehr als 21 Jahren in der Gastronomie tätig, hat 2011 das „Check In“ am Segelflugplatz in ein erfolgreiches Restaurant und Ausflugslokal verwandelt, davor hat er acht Jahre lang das „Casa!“ an der Bahnhofstraße betrieben. Seit zwei Jahren ist er außerdem Pächter des Restaurants „Gut Welschof“. Als Bruno Fortmeier den Golfplatz gekauft hat, hat er Ali-Reza Brojerdi gefragt, ob er sich vorstellen könnte, auch das „Cabinet!“ zum Leben zu erwecken. „Die Chemie zwischen uns stimmte auf Anhieb“, sagt Brojerdi. Ohne die Familie Fortemeier hätte er sich hier nicht engagiert, fügt Brojerdi hinzu.

Bevor das „Cabinet!“ wiedereröffnet wird, wartet noch viel Arbeit. „Bis zur Eröffnung am 5. April haben wir noch einiges zu tun“, sagt Brojerdi.

In der Tat. Drei Jahre Leerstand haben Spuren hinterlassen. Besitzer und Pächter werden investieren. „Der Lande war wirklich gut abgerockt. Wir haben bisher einen mittleren fünfstelligen Betrag investiert“, so Brojerdi.

Die sanitären Anlagen stehen ganz oben auf der Liste. Danach ist die Küche dran. Und die Maler müssen den Gastraum frisch machen. Der Charakter soll aber erhalten bleiben.

Die Hälfte des Teams habe er schon, seine Stellvertreterin Susan Maan werde das Bistro leiten. „Wir suchen ein, zwei Köche und ein paar Servicekräfte“, sagt Brojerdi.

Für eine Umbenennung habe er doch entschieden. Mit dem Schriftzug soll es an guten Ruf des „Casa!“ an der Bahnhofstraße anzuknüpfen. „Wenn es gut anläuft, werden wir 2024 grundlegend renovieren.“

Ali-Reza Brojerdi überlegt, das „Cabinet!“ täglich zu öffnen. „Das hängt aber von der Personalsituation ab.“ Klar sei, dass bereits ab 16 Uhr geöffnet werde, freitags bis sonntags ab 11 Uhr. Die Küche sei klein, deshalb sei die Speisenauswahl eingeschränkt. Es soll Burger, Salate, Schnitzel, Spareribs, Currywurst und Pommes sowie Nudelgerichte geben.

Brojerdi rechnet damit, dass er mit vier Angestellten plus Aushilfen im „Cabinet!“ arbeiten wird, im Restaurant „Gut Welschof“ sind sieben Mitarbeiter beschäftigt, dort wird im Sommer bereits ab 9.30 Uhr geöffnet, im „Check In“ sind es acht plus Aushilfen unter der Leitung seines Stellvertreters Mustafa Eid.

Die Corona-Pandemie hat auch Ali-Reza Brojerdi gebeutelt. „Es war eine schwierige Zeit. Meine Rücklagen sind dabei draufgegangen.“ Es werde nicht einfacher. „Die Preise für Lebensmittel sind enorm in die Höhe gegangen.“ Er liebe aber die Herausforderung. „Ich habe mir immer den schweren Weg ausgesucht.“ Das sei schon am Anfang seiner gastronomischen Laufbahn so gewesen.

Damals war er im Vertrieb von Industriekühlhäusern in Asien beschäftigt, als 2004 sein Freund Michael Trowe vorgeschlagen hat, an der Bahnhofstraße ein Bistro das „Casa!“ zu eröffnen. „Wir hatten Angst, dass zur Eröffnung niemand kommt. Als dann die Polizei vor dem Haus stand und die Leute aufforderte, weiterzugehen, weil der Laden schon überfüllt sei, da hat es mich erwischt. Ich habe zwar Lehrgeld gezahlt, es hat sich aber ausgezahlt.“ Die beiden Restaurants, die Brojerdi betreibt, laufen gut. Das erhofft er sich auch vom „Cabinet!“, das schon unter dem Namen „Waldklause“ unter der Leitung von Giesela Hörster einen hervorragenden Ruf genoss. „Ich hoffe, dass die Gäste mitspielen.“

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