Jugendparlament kritisiert Stadt: nicht über Alternativen wie Lasershow nachgedacht
Feuerwerk befeuert Klimakrise
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Das Jugendparlament Schloß Holte-Stukenbrock ist unzufrieden mit dem für Sonntag, 18. Oktober, geplanten Feuerwerk. „Das Pollhans-Feuerwerk findet statt, obwohl Pollhans selbst dieses Jahr ausfällt. Deutlicher kann man nicht zum Ausdruck bringen, dass Klimaschutz nicht ‚eine Aufgabe von höchster Priorität‘ für die Stadt ist“, teilt Henri Lindner im Namen des Jugendparlaments in einer Stellungnahme mit.
„Bei der Entscheidung für das Feuerwerk wurde offensichtlich keine Lösung bevorzugt, die sich positiv auf das Klima, sowie den Umwelt- und Artenschutz auswirkt. Das widerspricht klar dem am 19. November 2019 im Stadtrat einstimmig gefassten Beschluss.“
Grundsätzliches Verständnis
Grundsätzlich können die Mitglieder des Jugendparlaments verstehen, dass man den Bürgern in diesen schweren Zeiten eine Freude machen und wenigstens das Feuerwerk von Pollhans realisieren möchte. Allerdings reagiere man so auf die Auswirkungen einer Krise, nämlich der Corona-Krise, indem man eine andere Krise, die Klimakrise, befeuert. „Die jetzige Krise gegen eine kommende auszuspielen, kann nicht der richtige Weg sein“, meint Lindner.
Wichtiges Zeichen verpasst
Es wäre gerade jetzt ein wichtiges Zeichen der Stadt gewesen, das Feuerwerk zu verkürzen, es zu streichen oder beispielsweise eine Lasershow zu veranstalten. Denn oft könne eine kleine Kommune nicht viel für den Klimaschutz tun, aber als Vorbild vorangehen und so Menschen zum eigenen umweltbewussten Handeln motivieren. „Dieses Element spielt auch sonst, zu Recht, in der Politik der Stadt zum Beispiel bei den Sanierungen der städtischen Liegenschaften eine große Rolle. Warum dies für das Feuerwerk nicht gilt, ist unverständlich“, heißt es in der von Henri Lindner verfassten Stellungnahme.
Besser in Maßnahmen für den Klimaschutz investieren
Zudem hätte eine Entscheidung dahingehend auch dazu beigetragen, die Bedeutung des Klimaschutzes zu betonen und ihn nicht im Schatten der jetzigen Situation in Vergessenheit geraten zu lassen. Die anfallenden Kosten hätte man besser in Maßnahmen für den Klimaschutz investieren können. „Wir sind enttäuscht von der Entscheidung und weisen abschließend auf folgendes hin: Taten sagen mehr als tausend Worte. Auch beim Klimaschutz“, so Henri Lindner.
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