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Stadt und Kreis werden bei der Bezirksregierung Einspruch gegen den Entwurf des Regionalplans einlegen

Korsett für Wohnungsbau zu eng

Schloß Holte-Stuk...

Gegen den Entwurf des Regionalplans wird die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock Einspruch einlegen. Grund: Die Bezirksregierung legt bis 2040 einen Bevölkerungsrückgang für die Stadt dem Plan zugrunde, der Kreis Gütersloh geht in seinem Strukturbericht aber von steigenden Bevölkerungszahlen aus.

Monika Schönfeld

Werner Thorwesten, Leiter des Fachbereichs Wirtschaft & Stadtentwicklung, zeigt auf das Gewerbegebiet Kreuzkrug, das im Regionalplan verankert wird. Foto: Monika Schönfeld

Und etwas mehr als 1000 Einwohner machen für die Stadtentwicklung viel aus. Die Menschen müssen schließlich irgendwo wohnen. „Wir halten die Fläche, die uns für den Siedlungsbereich zugestanden wird, als zu gering“, sagt Werner Thorwesten, Leiter des Fachbereichs Wirtschaft und Stadtentwicklung. Der Regionalplan weise eine Wohnbaufläche von 24 Hektar aus und eine Industrieentwicklungsfläche von 65 Hektar. Die Bereiche sind nur grob in der Planung dargestellt, ohne mit den Eigentümern gesprochen zu haben. „Die Kommunen und der Kreis haben bis Ende März Zeit für eine Stellungnahme“, berichtet Thorwesten, dass der Planer Dirk Tischmann den Entwurf des Regionalplans am 9. März im Stadtentwicklungsausschuss und am 15. März im Umweltausschuss präsentieren wird, bevor er am 23. März abschließend beraten wird.

Die Bürger sind vom Regionalplan erstmal nicht berührt. „Deshalb ist die Kennzeichnung auch nicht grundstücksscharf. Der Bürger wird über Flächennutzungspläne und konkret dann über Bebauungspläne beteiligt. Erst dann wird es für die Öffentlichkeit interessant“, sagt Thorwesten.

Im Vorfeld des Entwurfs hat die Stadt bereits im Jahr 2016 die größeren Gewerbebetriebe in der Stadt nach ihren Erweiterungswünschen gefragt und gemeinsam mit dem Kreis Gütersloh ein Konzept verabschiedet. Es werden nur noch interkommunale Industriegebiete genehmigt. Im Regionalplan sind 65 Hektar neu ausgewiesen, davon 35 Hektar allein am Kreuzkrug. Der Gewerbepark Senne war schon im alten Regionalplan verzeichnet.

Im allgemeinen Siedlungsbereich (ASB) finden sich der Wohnungsbau und nicht störendes Gewerbe. Die Stadt bewertet 24 Hektar als zu wenig, zumal man immer Teile abziehen müssen, die die Eigentümer nicht zur Bebauung freigeben. Größere Gebiete sind im Stadtgebiet an der Flugplatzstraße an der linken Straßenseite stadtauswärts, an der südlichen Spellerstraße gegenüber der Feuerwache Stukenbrock und am Kreuzkrug zwischen der Spedition Schenker und der Bahnlinie.

Schloß Holte-Stukenbrock steht mit seinem Einwand gegen die Berechnung der neuen Siedlungsfläche nicht alleine da. Der Kreis unterstützt das wie auch vier weitere Kommunen, denen die Bezirksregierung nach Zahlen des landeseigenen Unternehmens IT NRW einen Bevölkerungsrückgang bis 2040 prognostiziert (Halle -7,4 Prozent, Versmold -8,5, Borgholzhausen -3, Langenberg -3 und Schloß Holte-Stukenbrock -3,3 Prozent). Nach Kreisberechnungen wird aber Schloß Holte-Stukenbrock von heute 26.720 Einwohner auf 27.897 Einwohner bis 2040 wachsen. Die Bezirksregierung rechnet dann aber nur noch mit 25.897 Einwohnern in Schloß Holte-Stukenbrock.

Im Umweltbericht des Regionalplans formuliert die Bezirksregierung Ziele, denen sich Projekte unterordnen müssen. Außerdem werden hier übergeordnete Interessen des Landes festgeklopft. Der Abbau von Sand für den Wohnungs- und Straßenbau ist solch ein Interesse. Sandabbau wird in Schloß Holte-Stukenbrock an zwei Stellen am Safariland (Mittweg/Hubertusweg und hinter dem Festivalgelände) eingeräumt und als Erweiterung der Sandgrube Brink. Der Senne-Sand ist wegen seiner Quarzqualität hochwertig.

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