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Ehrenamtliche Flüchtlingshelfer werden verunglimpft und bedroht

Runder Tisch: „Netzwerk gegen Rechts“

Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Der Runde Tisch der Flüchtlingshilfe will ein „Netzwerk gegen Rechts“ gründen. Das soll gemeinsam mit dem Projekt „Demokratie leben“ erfolgen, das an der Volkshochschule angegliedert ist und von Jelena Jaissle geleitet wird.

Monika Schönfeld

Wie hier dargestellt, kümmert sich auch die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe St. Johannes Baptist um Sprachunterricht für Flüchtlinge, denen der offizielle Kurs nicht zusteht. Foto: dpa

Udo Richter hat beim Runden Tisch rechtsradikale Tendenzen beklagt, die in Schloß Holte-Stukenbrock immer wieder die Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe treffen. „Es werden Helfer nachts angerufen und beschimpft oder erhalten böse Briefe mit Drohungen. Das ist grausam.“

Christiane Vornholt, Leiterin des Fachbereichs Soziales, sagte, dass die Möglichkeiten der Stadt beschränkt seien. „Drohungen müssen Sie bei der Polizei anzeigen.“ Allerdings werde das Thema über das Demokratieprojekt thematisiert. „Zu einem Vortrag über Parolen gegen Rechts kommen aber gerade mal acht Leute“, bedauert sie.

Gerhard Blumenthal und Ludwig Rieke, die sich in der Fahrradwerkstatt engagieren, berichten, dass die Bürger viel freundlicher reagierten, seitdem die Flüchtlinge und Helfer gespendete Fahrräder an der Bahnhofstraße vor der Tür der Werkstatt reparieren. „Für Erwachsene haben wir genug Räder. Wir könnten noch mehr Kinderräder gebrauchen.“ Auf Anregung der Helfer will Christiane Vornholt anregen, eine Gruppenhaftpflichtversicherung für die Menschen zu erreichen, die in Wohnheimen leben.

Sie berichtete, dass die Zahl der Geflüchteten, die in der Stadt leben, unverändert bei 240 Menschen liege. Die Unterkünfte seien gut belegt. Im Frühjahr rechne sie mit der Zuweisung von 60 Menschen. Die wolle sie versuchen hinauszuzögern bis das Wohnheim in Liemke fertig sei, was vermutlich Ende März soweit sei.

Olaf Junker hat sich dem Runden Tisch als Beigeordneter vorgestellt. Bevor er in der Stadtverwaltung zum Kämmerer ernannt worden ist, war er Leiter des Schulverwaltungsamts, in dessen Ressort auch das Soziale gehörte. Auf Anfrage von Giesela Hörster sagte er, dass das Erdgeschoss des stadteigenen Buschkrugs (das Obergeschoss ist an Flüchtlinge vermietet), am 1. April nutzbar sei. „Wir müssen uns ins Zeug legen“, sagt Junker. Die Zeit drängt, weil die Flüchtlingshilfe bis Ende März ihre Räume im Sozialkaufhaus La Mina räumen muss, weil es geschlossen wird. Das Inventar des Buschkrugs dürfen die Helfer an Flüchtlinge weitergeben, die in Wohnungen leben. Der Saal der ehemaligen Gaststätte soll von anderen mitbenutzt werden.

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