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Gesamtschule erarbeitet Konzept mit Caritas-Fachstelle und Kriminalprävention

Stark machen für ein Leben ohne Sucht

Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Kinder zu starken Persönlichkeiten zu entwickeln, die auch schwierige Situationen meistern können, ohne Zuflucht in einer Sucht zu suchen – das ist das Ziel der Gesamtschule Schloß Holte-Stukenbrock.

Monika Schönfeld

Unterzeichneten am Freitag die Kooperation zur Suchtvorbeugung und Stärkung der Persönlichkeit der Schüler: (von links) Vanessa Ogan (Kriminalprävention/Opferschutz der Kreispolizeibehörde Gütersloh), Birgit Garic (Didaktische Leiterin der Gesamtschule/ Mitglied der Schulleitung), Schulleiterin Christel Kuch, Stellvertreterin Daniela Hartmann, Lars Riemeier (Fachstelle für Suchtvorbeugung beim Caritasverband für den Kreis Gütersloh) und Schulsozialarbeiterin Cordula Gnegel. Foto: Monika Schönfeld

In den vergangenen Monaten hat die Gesamtschule gemeinsam mit der Fachstelle für Suchtvorbeugung beim Caritasverband für den Kreis Gütersloh und der Kriminalprävention und dem Opferschutz der Kreispolizeibehörde Gütersloh ein Konzept entwickelt, das in allen Jahrgängen Schüler stark machen soll. Eine entsprechende Kooperation haben die Beteiligten am Freitag unterzeichnet.

Schulleiterin Christel Kuch dankte Lars Riemeier vom Caritasverband und Kriminalhauptkommissarin Vanessa Ogan, dass sie sich so viel Zeit genommen haben, um mit dem Kollegium das Konzept zu entwickeln. „Die Zusammenarbeit war fruchtbar und angenehm“, sagt Kuch.

Konzept besteht aus zwei Teilen

Die Didaktische Leiterin der Gesamtschule, Birgit Garic, erläuterte das vernetzte Konzept, das Bausteine in allen Jahrgängen in unterschiedlichen Unterrichtsfächern habe und in Abständen immer wieder in anderer Form wiederholt werde. Mit dem 8. Jahrgang hat die Gesamtschule jetzt die LWL-Klinik für Suchtkranke in Gütersloh besucht, am Donnerstag haben die Zehntklässler mit den Gleichaltrigen vom Gymnasium einen „Crashkurs“ gemacht. Dort erzählen Rettungskräfte und Angehörige von Unfallopfern, wie sie sich fühlen. Das dient dazu, junge Menschen zur Verantwortung im Straßenverkehr zu erziehen.

Schulsozialarbeiterin Cordula Gnegel berichtet, dass das Konzept aus zwei Teilen bestehe. Es geht in erster Linie darum, die Schüler in ihrer Persönlichkeit zu stärken. Programme wie „LoQ“ (Leben ohne Qualm) und Alkohol-Prävention gehören dazu. Das zweite Modul greife, wenn es konkret Probleme mit Drogenkonsum oder -handel gebe. „Es geht immer darum, eine Beziehung zum Schüler aufzubauen. Drogen werden enttabuisiert. Wir schweigen das Problem nicht tot“, sagt Cordula Gnegel. Birgit Garic betont, dass ein Krisenteam den Fall bespreche. „Die Unsicherheit ist das größte Problem. Sie ist das Hemmnis, aktiv zu werden. Deshalb wollen wir sicher werden.“ Gebe es Konsumenten oder Dealer an der Schule, müssen die anderen Schüler geschützt werden. Dann kommt die Drogenberatung und die Polizei ins Spiel.

Schulleiterin Christel Kuch

Soweit will es allerdings niemand kommen lassen. Emotionale Schutzfaktoren sollen vorher greifen. „Wir geben den Schülern ein Handwerkszeug, um sie Lebenskrisen meistern zu lassen, ohne dass sie den leichten Weg der Substanzen wie Alkohol oder Drogen nachgeben. Stressbewältigung muss erlernt und als Routine verstanden werden.“ So werden die Fünft- und Sechstklässler zurzeit für den Sternchenlauf trainiert, um Gemeinschaft intensiv zu erleben und sich auszupowern. Ab Klasse 5 gibt es Klassen-AG-Stunden, in denen Lions-Quest-Methoden greifen, wenn es um die Fragen geht, wie man Freunde gewinnt. Es gehe um konkrete Handlungshilfen – auch in Zusammenarbeit mit Eltern.

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