Dietlind Reichmann feiert an diesem Dienstag ihren 85. Geburtstag
Von Hamburg nach Stukenbrock
Schloß Holte-Stuk...
Auf ein ereignisreiches Leben blickt Dietlind Reichmann zurück, wenn sie an diesem Dienstag ihren 85. Geburtstag feiert.
Die Seniorin, die den Großteil ihres Lebens in Hamburg verbrachte, lebt heute in der Stukenbrocker Wohngemeinschaft Cara Vita. Wegen der Pandemie wird es dort jedoch keine Kaffeetafel geben. Ihren Geburtstag muss sie dennoch nicht alleine feiern. Ihre Tochter Ines wird sie zu sich holen und den Ehrentag mit einem Gläschen Sekt und einem guten Essen gemeinsam mit ihr begehen.
Die Jubilarin war immer sehr aufgeschlossen, gesprächig und gesellig. Derzeit leidet sie darunter, dass sie auf Kontakte, Urlaub und Unternehmungen verzichten muss. Doch sie hat den Mut nicht verloren und sagt: „Ich hatte ein schönes Leben und hoffe jetzt auf bessere Zeiten.“ Sie sei widerstandsfähig und habe vor Jahren einige Krankheiten überstanden, erzählt Dietlind Reichmann, die geistig rege ist und sich altersgemäß guter Gesundheit erfreut. Ausdrücklich lobt sie die gute Gemeinschaft im „Cara Vita“, in der sie unterstützt von der Diakonie eigenständig lebt. „Die Bewohner helfen sich hier gegenseitig.“
Sie war neun Jahre alt, als sie nach dem Krieg als Heimatvertriebene vom Sudetenland (Kreis Sternberg) in die hessische Stadt Eschwege kam. Dort beendete sie eine Lehre zur Großhandelskauffrau. Sie fand eine Anstellung in Kassel und führte mit ihrem späteren aus Hamburg stammenden Ehemann Heinz Werner zunächst eine Fernbeziehung. Kennengelernt hatten sich beide im Urlaub in Travemünde. Das Paar heiratete 1962 in Kassel und zog nach Hamburg, wo es fast fünf Jahrzehnte lebte. 35 Jahre war Dietlind Reichmann beruflich in einem Fachzeitschriftenverlag tätig.
2010 kamen die Eheleute von der Hansestadt nach Stukenbrock, in die Nähe ihrer Tochter Ines. „Wir wurden hier sehr freundlich aufgenommen und konnten sofort Kontakte knüpfen. Es hatte es sich im Ort schnell herumgesprochen, dass wir aus Hamburg kommen“, sagt sie mit einem Lächeln. Fürsorglich kümmerte sich Dietlind Reichmann um ihren Ehemann Heinz Werner bis zu seinem Tod 2014.
Die Jubilarin fährt alljährlich mit ihrer Tochter in den Urlaub. Auch Bus-Touren für Alleinreisende, auf denen sie immer Anschluss findet, unternimmt sie gern. In Gesellschaft geht sie oft spazieren. Mehrmals die Woche macht sie sich auf den Weg, um ihre Tochter Ines, ihren Schwiegersohn Rogger und deren drei Labradore zu besuchen. „Man muss immer ein Ziel vor Augen haben“, bekräftigt sie. Schon jetzt freut sie sich darauf „wunderschöne Orte in Deutschland zu erkunden“. Sobald es die Lage zulässt, möchte sie wieder Freunde treffen und an Gymnastikübungen mit der Gruppe „Locker vom Hocker“ teilnehmen.
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