Kein Fest ohne Stalldienst: Fünf Brüder kümmern sich um Hühner und Kaninchen
Zu Weihnachten ein Leckerli für Sternchen
Schloß Holte-Stuk...
Kaninchen streicheln und Hühner füttern, das ist für die fünf Jungs der Familie Busche pure Freude. Auf dem Liemker Anwesen an der Rieger Straße leben viele Tiere in ländlicher Idylle. Neben Hund und Katze haben dort auch Wachteln, kleine Papageien und Smaragd-Enten ein Zuhause.
Sie alle wollen auch an den Festtagen gestreichelt und gefüttert werden. Bevor die Familie an Heiligabend gemeinsam Weihnachtslieder singt und Geschenke auspackt, sind alle Zwei- und Vierbeiner längst versorgt. „Wir helfen uns dabei immer gegenseitig“, versichert Malte Busche. Der Zwölfjährige ist der Älteste der fünf Brüder.
Bereits früh am Morgen hat er schon Ställe ausgemistet, während sich seine Schulkameraden noch einmal im Bett umdrehen. „Als Frühaufsteher ist das für ihn kein Problem“, bestätigt seine Mutter Alexandra.
Den respektvollen Umgang mit Tieren haben die Nachwuchszüchter von ihrem Vater Martin Busche gelernt. Er hat in Liemke eine Landfleischerei betrieben und verkaufte das Fleisch der eigenen Tiere vom Hof. Im Oktober 2017 starb der Familienvater an einer schweren Krankheit.
Im großen Garten der Busches ist immer etwas los. Ein Blick genügt, um zu sehen, dass es den Tieren dort ausgesprochen gut geht. Große Ställe, Außengehege und Vollieren reihen sich aneinander. Während Björn (5) mit Hündin Nala durch den Garten tobt, laufen 14 gackernde kleine Hennen und Hähne auf der Wiese umher. Die Vögel lassen sich Futter schmecken, das ihnen von Luca (8) und Nico (3) serviert wird. „Federführend“ ist Malte für die altenglische Rasse Zwergkämpfer kennfarbig verantwortlich. „Ich mag die Tiere einfach gern, weil sie ruhig und zutraulich sind. Schön ist natürlich auch, dass sie kleine Eier legen“, erklärt der Siebtklässler seine Begeisterung für die Rasse mit dem leuchtenden Gefieder. Der Jungzüchter im Geflügelzuchtverein Kaunitz hat bereits erfolgreich an Ausstellungen teilgenommen und drei Preise geholt. „Wir wollten dieses Jahr zu großen Schauen fahren, schade dass aufgrund der Pandemie nun alles ausgefallen ist“, sagt Stefan Grundmeier. Kurz zuvor ist es dem Lebensgefährten von Alexandra Busche nach einigen Anläufen gelungen, einen lebhaften Hahn für das Foto einzufangen.
Ein mehrstöckiges Gehege erweist sich nicht nur für drei Kaninchen als optimale Behausung. Auch für Jonas ist der Stall ein wichtiger Rückzugsort. „Die Kaninchen müssen keine Preise gewinnen. Mir ist es wichtig, viel Zeit mit ihnen zu verbringen, weil sie einfach super-süß sind und sich immer freuen, wenn ich komme. Dabei kann ich auch selber abschalten“, erzählt der zweitälteste Sohn. „Weihnachten soll auch für die Tiere besonders schön werden“, verspricht der Elfjährige. Vor dem großen Fest wird er frische Haselnusszweige, Weidentriebe und Maiskolben sammeln, damit seine Schlappohren Sternchen, Schneewittchen und Schlappi an den Feiertagen etwas Besonders zu knabbern haben. Jonas strahlt, als er seinem Lieblingskaninchen „Sternchen“ über das weiche Fell streichelt. Und auch das grau-weiß gescheckte Langohr fühlt sich auf dem Arm des Fünftklässlers sichtlich wohl. Nachdem Sternchen sein „Herrchen“ ausgiebig beschnuppert hat, hoppelt es über einen Kletterpark und mümmelt dann entspannt an der Futterkrippe. „Meine Kaninchen kommen nicht auf den Tisch. Hier dürfen sie glücklich bis zum Ende leben“, stellt Jonas klar. Nach einem Fehlversuch möchte er es im Frühjahr noch einmal mit der Nachzucht versuchen.
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