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Heimathäuser mit Ausstellung eröffnet – außerschulischer Lernort heißt das Konzept – mit Video

Zum Anfassen und Staunen

Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Der Frühlingsmarkt zur Saisoneröffnung der Heimathäuser stand am Sonntag unter einem guten Stern. Sonnenschein und angenehme Temperaturen lockten die Besucher in die drei Häuser. Sie erlebten dort Kunsthandwerk zum Anfassen und Staunen.

Monika Schönfeld

Aus alten Büchern vom Flohmarkt macht Angelika Klöters Kunst. Am Computer rechnet sie aus, wie jede einzelne Seite gefalzt werden muss. In ein 1450 Seiten dickes Buch hat sie die Weltkarte gefalzt und geschnitten – ein echter Hingucker. Foto: Monika Schönfeld

Gleich an vier Stellen konnten die Besucher zusehen, wie Insektenhotels und Nistkästen entstehen, aus einer Hand voll Schafswolle kleine Mäuse und andere Tiere gefilzt werden, aus alten Büchern Kunst und auf Eierschalen Blumen erwachsen. Die Besucher waren begeistert. »Wir koppeln vielleicht auch den Saisonschluss Ende Oktober oder Anfang November mit einer Ausstellung«, sagt Bernd Paarmann aus dem Vorstand des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV).

Erstmals hatte der HVV die Saisoneröffnung mit einer Ausstellung gefeiert. Ab sofort sind die Heimathäuser wieder sonntags von 10.30 bis 12 Uhr geöffnet. Führungen und Gruppenbesuche sind nach Terminvereinbarung möglich. Vor allem empfehlen sich die Heimathäuser aber Kindergärten und Schulen als außerschulischen Lernort. »Wir bieten verschiedene Themenbereiche an. Für die Kleinen muss es spannend sein, sie müssen etwas anfassen und selbst machen dürfen«, sagt Heribert Faupel. Er zeigt die neueste Errungenschaft: Josef Brechmann hat den Kontakt zu einem Landwirt aus Bielefeld-Vilsendorf geknüpft, der auf dem Dachboden seiner Scheune eine mehr als 100 Jahre alte Windfege (Wannemürlen) hatte. Für das Thema »Vom Korn zum Brot« reiht sich diese »Maschine« ein: Im Schüttelkorb wurde früher das Korn in die Luft geworfen, der Wind blies Verunreinigungen weg. Bis zur Zeit zwischen den Weltkriegen wurde der Wind über eine Kurbel »künstlich« erzeugt in der Windfege, die vom Dreschkasten und schließlich vom Mähdrescher abgelöst wurde. Weitere Themen für Kinder: Von der Blüte zum Honig und Waschen wie vor 100 Jahren.

Der Heimat- und Verkehrsverein lädt außerdem ein zum Kaffeekonzert am Sonntag, 24. Juni, mit dem Mundharmonika-Duo Teutonia (Dietrich Wolfram und Ilse Tönsmann). Giesela Hörster wird erwartet mit Flüchtlingsfamilien, die an den Heimathäusern Ostereier suchen und damit diese deutsche Tradition kennenlernen. In der ersten Septemberhälfte soll sich dann alles um Bienen, Insekten und Imkerei drehen – angesichts des Insektensterbens ein hochaktuelles Thema für Jung und Alt.

www.hvv-shs.de

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