Steinhagener Experte Peter Kusche empfiehlt Firmen, Brandschutz nicht zu vernachlässigen
Der regelmäßig mit dem Feuer spielt
Steinhagen
Wenn Peter Kusche mit 96-prozentigem Alkohol und Streichhölzern den Feuerteufel spielt, kann das helfen, Brände zu verhindern. Wie bitte? Richtig gelesen, denn der Steinhagener berät Unternehmen zum Brandschutz und schult deren Mitarbeiter zu Brandschutzhelfern. Und dazu gehören eben auch praktische „feurige“ Demonstrationen.
In den vergangenen, von der Corona-Krise überschatteten Monaten hat Kusche allerdings eines festgestellt: Viele Firmen sparen am falschen Ende, nehmen es mit dem Brandschutz nicht mehr ganz so genau wie es eigentlich notwendig wäre. „Ich führe sonst drei bis vier Brandschutz-Ausbildungen pro Monat durch, aber momentan ist es extrem ruhig“, berichtet der 69-Jährige.
Solche Nachlässigkeit in Betrieben könne sich rächen, weiß er. „Schon ein wenig Unachtsamkeit kann zu schweren Bränden führen. Ein überhitzter Rechner oder etwas Montageschaum in schlecht belüfteten Räumen können fatale Folgen haben. Auch wenn es keine Personenschäden gegeben hat, kann es bei der Schadenregulierung Probleme geben wenn die erforderliche Brandschutzausbildung der Mitarbeiter nicht nachgewiesen werden kann. Dabei ist es durchaus möglich, die Seminare auch unter Pandemie-Bedingungen sicher durchzuführen“, erklärt der Steinhagener Fachmann.
Kusche weiß, wovon er spricht: 30 Jahre lang hat er bei der Bielefelder Berufsfeuerwehr gearbeitet. Zuvor absolvierte er eine Ausbildung zum Chemielaboranten – „da war man immer selbst schuld, wenn etwas schief ging. Im Einsatz bei der Feuerwehr ging es dagegen zumeist darum, zu helfen wenn jemand anderes etwas falsch gemacht hatte.“
Seit gut zehn Jahren ist er mit seiner Unternehmensberatung für Brandschutz selbstständig. Seine Erfahrungen will er Firmen und deren Angestellten weitergeben. Jeder Arbeitgeber ist verpflichtet, seine Mitarbeiter für den Ernstfall zu schulen.
Abhängig von Art und Größe des Betriebes müsse der Nachweis erbracht werden, dass fünf bis zehn Prozent der Mitarbeiter im Rahmen einer qualifizierten Ausbildung zum Brandschutzhelfer die Fähigkeit erworben haben, im Schadenfall in der entscheidenden Zeitspanne bis zum Eintreffen der Feuerwehr erforderliche Maßnahmen zur Brandbekämpfung und Räumung des Gebäudes einzuleiten. Für Betriebe die das sensible Thema „Brandschutz“ ausgliedern möchten, übernimmt der Fachmann auch die Funktion eines externen Brandschutzbeauftragten.
Die Ausbildung der Brandschutzhelfer ist immer auf das jeweilige Unternehmen abgestimmt: Wir gehen durch den Betrieb, sehen nach, wo Feuerschutztüren sind, ob genügend Feuerlöscher griffbereit, geprüft und einsatzbereit sind, checken Rauchabzüge und kontrollieren das Wartungsintervall von Feuerschutztoren“, nennt er Beispiele. Oft hat er beobachtet: „Wird etwas neu installiert, eine neue Datenleitung etwa, wird meist nicht auf die Anpassung der Brandschutzmaßnahmen geachtet.“
Die Ausbildung bringt Peter Kusche möglichst anschaulich rüber. „Praktische Löschübungen werden im Freien mit einem gasbetriebenen Brandsimulator durchgeführt, können aber auch wetterunabhängig im Gebäude, zum Beispiel direkt am Arbeitsplatz mit einem digitalen Brandsimulator stattfinden“.
Auch zu Hause sei es wichtig, sich im klaren darüber zu sein, was alles durch Unachtsamkeit passieren kann. So wie jetzt in der Adventszeit: „Angst ist fehl am Platz. Aber wenn ich weiß, dass ich ein brennendes Adventsgesteck viel effektiver mit einer Löschspraydose statt mit einem Eimer Wasser löschen kann, ist das schon viel wert. Solche Spraydosen sind sogar dazu geeignet, brennende Bratpfannen oder Fritteusen abzulöschen.“ Peter Kusche empfiehlt, sich für zu Hause ein Löschspray anzuschaffen, „damit kann jeder auch ohne besondere Ausbildung umgehen. Wichtig ist alleine, dass es schnell greifbar ist und jeder in der Familie weiß, wo es zu finden ist!“
Wer sich für die Brandschutzausbildung durch den Steinhagener Fachmann interessiert, erfährt Näheres auf www.kusche-brandschutz.de.
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