Das Steinhagener Kulturwerk passt sein Programm erneut der Corona-Lage an – Ersatztermine gefunden
Die NWD kommt nun erst im Herbst
Steinhagen
Es gibt auch Positives für Kulturschaffende in schlimmen Zeiten wie diesen: „Wir sind ein gutes Team, und wir werden getragen von der Gemeinde und von unseren Abonnenten“, sagt Adelheid Meyer-Hermann, verantwortlich für das Programm des Steinhagener Kulturwerks. Doch die Aufgabe, die sie zurzeit zu erfüllen hat, bleibt unangenehm genug: Sie muss das Programm der Spielzeit 2020/21 immer wieder umplanen, das ihr der Corona-Lockdown mehrfach auseinandergeschlagen hat.
Allein die Korrespondenz mit der Nordwestdeutschen Philharmonie, die eigentlich am Samstag, 24. Januar, das Neujahrskonzert in Steinhagen geben sollte, nimmt sich als Riesen-Stapel an Briefen aus. Doch nun ist ein Ersatz-Termin gefunden: Am Mittwoch, 6. Oktober, spielt das Regionalorchester in der Aula des Schulzentrums. Was, das steht noch in den Sternen. Aber mit wem, das ist schon klar: „Die NWD hat einen neuen jungen Chefdirigenten“, kündigt Adelheid Meyer-Hermann an. Jonathon Hayward (28) ist schon preisgekrönt und soll, so weiß Adelheid Meyer-Hermann von Orchestermitgliedern, eine große Bühnenpräsenz haben. Arbeitssprache im Orchester ist jetzt – englisch. Und noch ein Tipp: Ein kurzes Neujahrskonzert gibt es online auf der NWD-Website.
Einen weiteren neuen Nachholtermin gibt es: Das Max-Fritsch-Stück „Biedermann und die Brandstifter“, aufgeführt vom Theater Poetenpack Potsdam kommt nun am Samstag, 11. September, nach Steinhagen. „Vielleicht ist dann auch wieder theaterpädagogische Arbeit möglich“, hofft die Kulturwerks-Programmchefin auf die Mitarbeit des Steinhagener Gymnasiums.
Fest stand bereits, dass das Kokopelli-Saxophon-Quartett, ausgefallen am 15. November, nun im Frühjahr spielt – Termin ist der 22. Mai. Gleiches gilt für kleiner besetzte Junge Sinfoniker, die am 17. April kommen.
Ein ganz dickes Fragezeichen steht hinter der nächsten Theater-Aufführung „Bei Anruf Mord“ (25. Februar). Für „Der zerbrochene Krug“ (12. März) und „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ (4. Mai) hat Adelheid Meyer-Hermann noch Hoffnung auf eine Aufführung zum geplanten Termin.
Indes plant sie Weiteres für die Spielzeit 2021/22 – zum Beispiel mit einem modernen Komponisten: Albert Breier, Berlin, führt mit dem erweiterten Quatuor Agate ein modernes Streichsextett auf und moderiert es auch.
Corona zwingt zum Um- oder Neu-Denken. Und so stellen sich auch für Adelheid Meyer-Hermann Fragen: Brauchen wir mehr kleine Formate? Oder können Musiker ein Konzert zweimal hintereinander vor kleinerem Publikum geben?
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