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„Die Tankstelle ist die Kirche im Dorf“

Bornholte (rast) - Gerade ist die Bergstraße in Bornholte-Bahnhof fertiggestellt worden. Die Sanierung ist ein Teil des Dorfentwicklungskonzepts. Ein kleines Stimmungsbild soll zeigen, wie die Bornholter ihren Ortsteil momentan beurteilen.

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Alles neu: Die Bergstraße in Bornholte ist umgestaltet worden. Mit dem Ergebnis sind die Bornholter zufrieden. Das Projekt war ein wichtiger Baustein des Dorfentwicklungskonzepts.

„Bornholte hat durch den Umbau ein klein wenig mehr Dorfflair bekommen“, sagt Petra Kaiser. Vorher sei die Ortsdurchfahrt breit, gerade und nicht schön anzusehen gewesen. Nun mache sie optisch einen kleineren Eindruck. Petra Kaiser hofft, dass nun die Autos nicht mehr so schnell fahren. Auch Heinz-Joachim Winter findet, dass der Ortsteil durch den Umbau der Straße gewonnen habe. Allerdings habe man die Baustelle anfangs kritisch gesehen. Es gab Befürchtungen, dass Geschäfte während der Bauphase so starke finanzielle Einbußen erleiden, dass sie schließen müssen. So zum Beispiel das Friseurgeschäft, das im Mai eröffnet hat. „Es ist der einzige Friseur in Bornholte“, sagt Petra Kaiser.

Ganz besonders Sorgen machten sich die Bornholter um ihre Tankstelle. Nicht nur Heinz-Joachim Winter sieht das so, wenn er sagt: „Die Tankstelle ist ein optischer Haltepunkt für Bornholte. Sie ist so etwas wie die Kirche im Dorf.“ Und wohl auch der Supermarkt-Ersatz. Dort bekommt man nämlich die Dinge für den täglichen Bedarf. „Wenn etwas fehlt, geht man schnell zur Tankstelle. Dann muss man nicht extra nach Verl oder Kaunitz fahren. Und die Preise halten sich auch im Rahmen“, erzählt Iva Potrebova.

Bäckerei fehlt

Der fehlende Supermarkt war lange Zeit ein Dauerthema in Bornholte. Inzwischen ist es aber vom Tisch. „Die Leute haben eingesehen, dass er sich nicht tragen würde“, sagt Hans Jürgen Manthei. Außerdem rücke der neue Supermarkt in Kaunitz ja näher an Bornholte heran und sei künftig einfacher zu erreichen. Petra Kaiser würde sich aber schon eine kleine Bäckerei wünschen. Auch, um dort einfach mal einen Kaffee zu trinken. Viele wie Brigitte Wever bemängeln die Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr.

„Die Bushaltestelle gehört nicht an die Paderborner Straße. Wer von den älteren Leuten geht denn schon dahin“, sagt sie. In der Ortsmitte sei sie viel besser aufgehoben. Gleiches gelte für die orangene Mitfahrbank, die ebenfalls an der Paderborner Straße steht. Brigitte Wever: „Da haben die Leute nicht überlegt. An der Paderborner fahren die Autos mit Tempo 70 vorbei. Da hält niemand.“ An der Ecke Mohnweg/Bergstraße sei die Bank viel besser aufgehoben. „Da wird Oma Meier auch mitgenommen“, so Brigitte Wever.

Grundsätzlich finden die Bornholter, dass schon einiges vom Dorfentwicklungskonzept umgesetzt worden sei. Zum Beispiel die neuen Sitzgelegenheiten. Was vielen jedoch fehlt, sind die versprochenen Rundwanderwege. „Die existierenden Wege enden teilweise in einer Sackgasse“, sagt Hans Jürgen Manthei.

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