Verl
Klimafreundliches Frühstück im Verler Heimathaus
Verl (matt)
Die Rolle der Frau - das war Gesprächsthema beim klimafreundlichem Frühstück in Verl. Es ging um Teilzeitarbeit und Altersarmut.
Verl (matt) - Zum klimafreundlichen und vegetarischen Frauenfrühstück haben Sabine Heethey, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, und Ines Perschke im Nachgang zum Weltfrauentag ins Heimathaus eingeladen. Klar, dass auch die Rolle der Frau ein Gesprächsthema war.
Auch kurz vor dem Verfall noch genießbar
„Es ist viel erreicht worden“, eröffnet Sabine Heethey den Gesprächsreigen. Zehn Frauen sitzen in der Nische am gedeckten Frühstückstisch im Heimathaus, der gemeinschaftlich vorbereitet wurde. „Alles Sachen, die kurz vor dem Verfall stehen.“ Der Roten Bete tut das keinen Abbruch, die mit Balsam-Essig, Olivenöl, Kräutern, Walnüssen und Kräutersalz verfeinert wurde. Nur eine von zahlreichen Leckereien, die auf den Tisch kommen.
Beim Thema Gleichberechtigung geht das Gespräch sofort in die Tiefe. „Die Sorgearbeit bleibt immer noch zu sehr an Frauen hängen“, sagt Cornelia Matern-Zinke und meint damit Erziehungszeiten und die Pflege von Angehörigen. „Das wirkt sich auf das Leben von Frauen aus. Arbeiten geht größtenteils nur in Teilzeit“, weiß Annegret Budde aus Erfahrung. Wenn man als Frau, damals zumindest, nach zehn Monaten Mutterschutz wieder arbeiten ging, wurde man von anderen Frauen nicht selten als Rabenmutter beschimpft, schildert die Verlerin.
„Altersarmut betrifft vor allem Frauen“
Um dieses Ungleichgewicht auszugleichen, fände Matern-Zinke die Einrichtung eines Lebensarbeitszeitkontos gut. Damit könne Altersarmut, die vor allem Frauen betreffe, entgegengewirkt werden, wirft sie in die Runde und findet Zustimmung. Überhaupt müssten sich die Geschlechter mehr auf Augenhöhe begegnen. Nur gemeinsam breche man verkrustete Strukturen auf. Aber solange Männer belächelt würden, wenn sie Erziehungszeiten nehmen, sei das schwierig.
Für mehr Frauen in Führungspositionen plädiert Monika Geschwandtner. „Aber es fehlt Frauen oft der Mut und das Selbstbewusstsein, den Schritt zu wagen“, so die Beobachtung von Gabriele Lühn. Ines Perschke stimmt ihr zu: „Ich sehe, wie geschickt Mädchen im Umgang mit Technik sind, aber sich oft nicht herantrauen, während Jungs gleich in großen Dimensionen denken.“
Blick für die Gleichberechtigung schärfen
Frauenfrühstücke wie an diesem Freitagmorgen helfen, den Blick für Gleichberechtigung zu schärfen – selbst wenn sie in kleinen Runden stattfinden. „Weniger, war in diesem Fall mehr“, ist Sabine Heethey zufrieden.
Startseite