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Late-Night-Shopping in digitaler Form

Verl (rast) - Eigentlich hatte die Verler Werbegemeinschaft zusammen mit der Stadt und der Einzelhandelsgemeinschaft Kaunitz für Freitag, 27. November, ein Late-Night-Shopping geplant. In Corona-Zeiten sehen die Verantwortlichen in zusätzlichen Öffnungszeiten jedoch ein falsches Signal.

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Jetzt ist eine Alternativ-Veranstaltung in Planung: Late-Night-Shopping digital.

„Wir brauchen knackige Angebote“

Rainer Tuxhorn, Schriftführer der Verler Werbegemeinschaft, organisiert die Veranstaltung. Ob sie tatsächlich stattfindet, hängt von Anzahl und Art der Angebote ab. „Wir brauchen knackige Angebote. Die Sache lebt von Hammerangeboten. Wegen zwei Prozent Rabatt steht niemand auf“, erklärt Rainer Tuxhorn. Besonders nicht am 27. November. An dem Tag findet im Internet bekanntlich unter dem Namen „Black Friday“ die große Rabattschlacht statt.

Bis Freitag, 13. November, können die Geschäftsleute jetzt noch ihre Angebote bei der Werbegemeinschaft einreichen. Anfang der kommenden Woche wird entschieden, ob die Veranstaltung stattfindet. Rainer Tuxhorn gibt an, dass bisher 10 bis 15 Angebote eingereicht worden seien. „Wenn wir 30 bis 40 haben, können wir es durchziehen“, sagt der Schriftführer.

Falls es stattfindet: Wie funktioniert das Verler digitale Late-Night-Shopping? Rainer Tuxhorn baut für den 27. November eine Internetseite. Die Adresse werde rechtzeitig bekanntgegeben. Interessenten könnten sich dort die Angebote anschauen. Allerdings handelt es sich nicht um eine Verkaufsplattform.

Stattdessen könnten die Kunden den Artikel oder die Dienstleistung für sich reservieren und dann später im Geschäft abholen oder einlösen. An dem Abend sitzt Rainer Tuxhorn am Rechner, überwacht die Reservierungsvorgänge und beantwortet sie per E-Mail. „Mehr ließ sich in der Kürze der Zeit nicht aus dem Boden stampfen“, so Tuxhorn.

Verkaufsoffene Sonntage zwar möglich, aber nicht erste Option

Eine verlängerte Öffnungszeit der Geschäfte wäre im Einklang mit den Corona-Regeln nicht möglich gewesen? Der Verler Einzelhandels-Chef Jens Niederschulte sagt dazu: „Objektiv gesehen wäre es erlaubt. Aber man muss eine Sache auch mal subjektiv betrachten und hinterfragen, wie die Leute das sehen.“ Jens Niederschulte zielt damit auf den verkaufsoffenen Sonntag in Köln ab. Der hatte in der Kritik gestanden.

Laut Landesverordnung sind in der Vorweihnachtszeit und im Januar zusätzliche verkaufsoffene Sonntage erlaubt. Ob die Möglichkeit in Verl genutzt wird, lässt Jens Niederschulte offen. Er wolle zunächst einmal abwarten, ob die Gewerkschaft Verdi mit ihren Klagen dagegen Erfolg habe. „Es ergibt keinen Sinn, die Sache erst anzuleiern und dann muss man wieder zurückrudern. Wenn, dann entscheiden wir das zeitnah“, so Niederschulte.

Einkaufsplattform wird nicht weiter verfolgt

Bei dem Konzept für das digitale Einkaufen zu später Stunde klingt ein klein wenig die Idee der digitalen Einkaufsplattform für Verl mit (diese Zeitung berichtete). Was ist daraus eigentlich geworden? „Die Idee wird nicht weiter verfolgt“, sagt Rainer Tuxhorn, Schriftführer der Verler Werbegemeinschaft. Und weiter: „Es ergibt einfach keinen Sinn.“ Als Grund gibt Rainer Tuxhorn an, dass der Markt beobachtet worden sei. Dabei sei erkannt worden, dass ähnliche Projekte in vielen Städten gescheitert seien.

Was aber nicht heißen solle, dass die Sache komplett vom Tisch sei. Rainer Tuxhorn: „Mal gucken, wie unser Late-Night-Shopping digital von Anbietern und Kunden angenommen wird.“ Vielleicht könne dann doch noch einmal ein Anlauf genommen werden. Sofern der 27. November ein Erfolg werde, solle er künftig professioneller mit einem Bestellsystem aufgestellt werden. Was dann die Basis für einen Verler Internet-Shop bilden würde.

Im Januar 2019 wurde angekündigt, dass zu diesem Zweck ein Arbeitskreis gebildet werden soll. Der sollte den Rahmen für ein Einkaufsportal am Ölbach abstecken. In einer zweiten Ausbaustufe war sogar von einem Lieferservice, der die Waren im Stadtgebiet zu den Kunden bringt, die Rede.

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