Führender Küchenhersteller steigert Umsatz 2020 um 6,4 Prozent – Verler nehmen zwei neue Werke in Betrieb
Nobilia hält Konkurrenz auf Abstand
Verl (WB)
Nobilia hat seine Position als größter Küchenhersteller in Europa auch im Pandemiejahr 2020 ausgebaut. Seinen Umsatz konnte das Verler Unternehmen um 6,4 Prozent steigern.
Nach Angaben des Vorsitzenden der Geschäftsführung, Lars Bopf, erwirtschaftete Nobilia 1,370 Milliarden Euro – 82 Millionen mehr als im Jahr 2019.
Dabei hat das Inlandsgeschäft nach Firmenangaben mit einem Plus von fast zehn Prozent 2020 überproportional zugelegt. Trotz der größeren Herausforderungen durch die Pandemie konnten aber auch die Exporte um 2,8 Prozent gesteigert werden. Das Exportgeschäft hatte Bopf zufolge 2020 einen Anteil von 48,1 Prozent am Gesamtumsatz.
Auch für die nächsten Jahre ist der Kurs von Nobilia auf weiteres Wachstum angelegt. Um den Jahreswechsel ist die Produktion in gleich zwei neuen Werken angelaufen. In dem neuen Werk V in Saarlouis werden Küchen unter dem Namen Nobilia erstmals außerhalb von OWL hergestellt. 2017 hat das Unternehmen schon eine maßgebliche Beteiligung an der früheren Alno-Tochterfirma Pino in Coswig (Sachsen-Anhalt) erworben, die aber nicht unter dem Namen Nobilia verkauft werden. Ziel des neuen Werkes in Saarlouis sind vor allem der südwestdeutsche und der französische Markt.
Neue Autobahnbrücke über die A2?
Im Gegensatz dazu soll das neue Werk in Gütersloh das Stammwerk in Verl-Sürenheide entlasten. Unter anderem werden nach Angaben von Technik-Geschäftsführer Frank Kramer „Sonderbereiche, die nicht zwingend im Produktionsfluss integriert sein müssen“, in das neue Werk verlagert. Um die Logistik zwischen beiden Werken zu optimieren und auch um die Verkehrssituation im Umfeld zu entlasten, prüft Nobilia derzeit die Möglichkeit für den Bau einer Brücke über die Autobahn A2.
Insgesamt hat Nobilia im vergangenen Jahr etwa 134 Millionen Euro investiert. In den bestehenden Werken in Verl-Sürenheide und Verl-Kaunitz wurden an jedem Arbeitstag 34.900 Holzteile hergestellt. Dies entspricht Kramer zufolge 3490 kompletten Küchen.
Die Zahl der Beschäftigten ist insbesondere im Zuge des Anlaufs der Produktion in Saarlouis konzernweit zum Jahresende um 207 auf 3945 gestiegen. Darunter sind nach Angaben von Personalchef Michael Klein 121 Auszubildende.
Für ihren engagierten Einsatz in der Pandemie erhielten alle Mitarbeiter nach Angaben der Geschäftsleitung im vergangenen Jahr eine Sonderprämie von 2500 Euro – ein Aufwand, den sich das Unternehmen insgesamt immerhin zehn Millionen Euro kosten ließ. Ausgangspunkt ist eine Ertragslage, die der Inhaber Werner Stickling laut Pressemitteilung als „auskömmlich“ einstuft.
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