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Verl sucht dringend IT-Experten für Infrastruktur

Verl (ack)

Die IT der Verler Schulen soll 2022 auf den Prüfstand gestellt werden. Zudem soll die Betreuung im Rathaus zentralisiert werden.

Verl (ack) - Die tollsten iPads nützen nichts, wenn die Technik an den Schulen nicht richtig funktioniert. Die IT der Verler Schulen soll im kommenden Jahr einerseits auf den Prüfstand gestellt werden, andererseits soll die Betreuung im Rathaus zentralisiert werden. Einher geht das mit einer Aufstockung der Stellen. 

Professionelle Begleitung soll ausgebaut werden

Einstimmig hat der Stadtrat in der letzten Sitzung in diesem Jahr grünes Licht gegeben. Das Gremium folgte damit einer Empfehlung des Büros Allevo aus Meerbusch. Das hat die städtische IT wie auch die der Schulen unter die Lupe genommen. Denn: Bei fortschreitender Digitalisierung wird die technische Infrastruktur immer wichtiger. War es früher an Schulen mitunter so, dass sich Verwaltungspersonal nebenbei um die Technik gekümmert hat, soll nun die professionelle Begleitung ausgebaut werden. 

Derzeit gibt es eine Stelle für die Schulen, zudem ist die Regio IT mit an Bord. Das Problem: Ist die eine Person krank oder im Urlaub wird es gleich eng. Deshalb soll im Rathaus eine Abteilung aufgebaut werden, die sich sowohl um die Schulen als auch um die Verwaltung kümmert. Dadurch solle auch sichergestellt werden, dass eine Kommunikation mit der Regio IT auf Augenhöhe gelinge, erklärte Gutachter Frank Tigges vom Büro Allevo im Haupt- und Finanzausschuss. Zugleich sollen Synergieeffekte genutzt werden. 

2020 mussten externe Dienstleister eingestellt werden

Hintergrund: In der Pandemie ist noch einmal deutlich geworden, wie wichtig eine funktionierende IT ist. Und dabei geht es längst nicht mehr nur darum, W-Lan-Hotspots oder ein Computerprogramm zu installieren. Auch die iPads der Schüler müssen betreut werden. Zudem muss die ganze technische Infrastruktur auch noch sicher sein. Einen Teil der Arbeiten übernimmt derzeit die Regio IT. Der Vertrag mit dem Dienstleister ist nach Einschätzung von Frank Tigges vom Büro Allevo günstig für die Kommune. Allerdings sei nicht alles enthalten, was die Kommune benötige. Und es werde auch nicht immer alles zu 100 Prozent umgesetzt. „Sie sollten sich überlegen, für welches Thema ein externer Dienstleister sinnvoll ist“, sagt Frank Tigges. Die Kommune hatte deshalb für die Schulen schon eine Stelle geschaffen, um die IT-Versorgung zu verbessern. Diese Stelle wird für fünf Jahre vom Land gefördert. Hinzu kommt: So richtig glücklich ist man bei der Stadt mit der Regio IT nicht, auch wenn das keiner offen ausspricht. Die FDP hatte deshalb beantragt, die aktuelle Situation der IT-Betreuung durch den aktuellen Dienstleister zu überprüfen, dazu ein aktuelles Anforderungsprofil zu erstellen und die Leistungen gegebenenfalls neu auszuschreiben. Einstimmig wurde dieser Antrag angenommen.

Dass in der IT an allen Ecken und Enden Personal fehlt, sieht man auch an dieser Zahl: 2020 musste die Stadt zwangsläufig externe Dienstleister einschalten, um in der Pandemie handlungsfähig zu bleiben. Knapp 1200 Stunden wurden abgerechnet – bei einem Stundensatz von 80 Euro netto. Die Gesamtkosten betrugen 108.528 Euro. In den ersten zehn Monaten 2021 gab die Stadt rund 80.000 Euro für externe Dienstleister aus. Da sich der Stundensatz im September auf 100 Euro netto erhöht hat, wird für dieses Jahr mit Gesamtkosten in Höhe von rund 100.000 Euro gerechnet. 

Die Rechnung der Experten: Eine zusätzliche Kraft im Rathaus würde mit rund 76.000 Euro im Jahr (Personal- und Sachkosten) veranschlagt, stünde aber für etwa 1600 Arbeitsstunden im Jahr zur Verfügung. Das Büro Allevo empfiehlt deshalb die Reduzierung von externen Kräften. Insgesamt fehlen nach Aussage der Experten rund 2,4 Stellen in der IT. Zumindest zwei sollen nun geschaffen werden. Derzeit gibt es zwei Sachbearbeiter und eine Leitungskraft in Teilzeit. 

Markt ist leer gefegt

Soweit die Theorie. Spannend wird sein, ob es der Kommune gelingt, Personal zu finden. Denn der Markt ist leer gefegt. Schon einmal hatte die Kommune versucht, jemanden einzustellen, aber niemanden gefunden. Perspektivisch soll über die Ausbildung zusätzliches Personal gefunden werden.

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