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Nach sieben Jahren Streit fällt knappe Entscheidung fürs Baugebiet

Blotenberg beschlossene Sache

Werther (WB). Zu den insgesamt sieben Jahren Vorberatung sind noch einmal knapp zwei Stunden Diskussion im Planungs- und Bauausschuss hinzu gekommen. Dann fiel die Entscheidung: Mit elf Ja-Stimmen von SPD, UWG und FDP gegen acht Nein von CDU und Grünen ist der finale Satzungsbeschluss für das umstrittene Baugebiet Blotenberg gefasst worden.

Stefan Küppers

Dieses Bild dokumentiert eine historische Entscheidung: Die Mitglieder des Planungsausschusses votieren mit den elf Stimmen von SPD, UWG und FDP gegen die acht Stimmen von CDU und Grünen für den Satzungsbeschluss des Neubaugebietes Blotenberg. Foto: Küppers

Wenn der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag um 18 Uhr im Haus Werther den Satzungsbeschluss bestätigt, sind die nächsten Schritte für die konkrete Umsetzung der Erschließung eines ersten Bauabschnittes mit zunächst 25 Bauplätzen absehbar. Ein späterer zweiter Bauabschnitt mit weiteren 25 Plätzen bleibt dabei klar im Blick.

Für die SPD-Fraktion betonte Udo Lange, dass in den sieben Jahren zähen Ringens außer kleinen Maßnahmen bauplanerisch in Werther nichts geschehen sei. Ohne das Baugebiet Blotenberg müssten Wohnungssuchende und Bauwillige in Werther schätzungsweise weitere fünf bis sieben Jahre warten, verdeutlichte Lange den Handlungsdruck, den die SPD sieht. Der Blotenberg biete eine Fülle von siedlungspolitischen Gunstfaktoren, insbesondere die Nähe zum Zentrum und Infrastruktureinrichtungen. Kein Bebauungsplan sei akribischer untersucht worden. Dass den Einwendungen nicht gefolgt werde, liege nicht am Planungsbüro und der Verwaltung, sondern liege oft an der Dürftigkeit der Argumente, sagte Udo Lange.

Lernen aus dem langwierigen Verfahren

Jan-Holm Sussieck (FDP) kritisierte die Art der Debatten in den vergangenen Jahren. Irgendwann hätten es die Kritiker auch mal gut sein lassen können, meinte Sussieck. Die FDP will die Langwierigkeit des Verfahrens noch mal zum Thema machen, um daraus lernen zu können.

Reinhard Kreft (UWG) zeigte sich froh, dass endlich Ruhe ins Thema Blotenberg kommen könne und die Verhinderungstaktik ein Ende finde.

Für die Grünen hinterfragte Dr. Walter Arnold die »Jammerei« der Befürworterseite. »Wir haben doch nicht die Mehrheit«, sagte er. Auf diesen Umstand wies auch Karl-Hermann Grohnert (CDU) hin. »Wie hätten wir von der CDU das Baugebiet Blotenberg denn verhindern können? Und die vielen Einwendungen haben ja auch nicht wir geschrieben«, sagte Grohnert.

Georg Hartl (SPD) hingegen hielt es für wohlfeil auf Mehrheiten zu verweisen, wenn doch immer neue Anträge gestellt worden seien. Hartl: »Wir haben alle Bedenken ernst genommen und das hat viel Zeit und Geld gekostet. Mit den vielen Gutachten können wir die Wand tapezieren.«

Dem setzte Wolfgang Böhm (Grüne) entgegen, dass sich die Kritiker umfassend fachlich schlau gemacht hätten: »Sie aber setzen sich mit Argumenten fachlich gar nicht auseinander.«

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