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Museum PAB, PAB-Stiftung und Stadt Werther liegt langfristiger Erhalt am Herzen

Böckstiegel-Grabstätten erhalten Denkmalplakette

Werther

Zum Gesamtkunstwerk Peter August Böckstiegels zählen neben dessen Gemälden, Zeichnungen, Druckgrafiken und plastischen Werken auch – die beiden Grabstätten auf dem Friedhof in Werther. Sowohl das Grab des Künstlers, seiner Ehefrau Hanna und der Kinder Sonja und Vincent als auch das Grab der Eltern des Künstlers - Friederike und Friedrich Wilhelm Böckstiegel - haben jetzt die Denkmalplakette des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten.

Die Plakette ist schon an den Böckstiegel-Gräbern auf dem Friedhof in Werther angebracht. Über die Eintragung in die Denkmalliste freuen sich Vera Keßeler (Böckstiegel-Stiftung), Bürgermeister Veith Lemmen, Sarah Huxohl (Bauamt/Denkmalpflege) und Museumsleiter David Riedel (von links). Foto: Volker Hagemann

Es geht neben einer zusätzlichen Würdigung vor allem um den langfristigen Erhalt dieser beiden Grabstätten. „Sie sind bedeutend für die Stadtgeschichte von Werther“, betont Sarah Huxohl, die beim Bauamt der Stadt Werther auch mit dem Bereich Denkmalschutz und -pflege betraut ist. „Denn die eine ist die Ruhestätte einer für die Stadtgeschichte und darüber hinaus bedeutenden Persönlichkeit. Die andere Grabstätte wiederum wurde von dieser Persönlichkeit – Peter August Böckstiegel – gestaltet.“ Sarah Huxohl weist auf die Büsten an den Gräbern hin: „Sie sagen viel über das respekt-, aber liebevolle Verhältnis der Familie Böckstiegel aus.“

Dr. David Gropp, Gutachter für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), war schon Ende 2020 dem Wertheraner Ratsbeschluss gefolgt, die Grabstätten in die Denkmalliste aufzunehmen. Das eigene Grab sei ein wichtiger Teil von Böckstiegels an vielen Stellen im Ort erkennbarem künstlerischen Schaffen, so Gropp. Coronabedingt erfolgte erst jetzt die Aushändigung der Plaketten und der Urkunde an die Stadt.

Böckstiegels Mutter Friederike starb 1929, sein Vater Friedrich Wilhelm zwei Jahre später. Anschließend begann Peter August Böckstiegel 1931, die elterliche Grabstätte zu gestalten. 1929 entstandene Porträtköpfe der Eltern dienen als zentrale Elemente. Die heutigen Bronzeköpfe am Grab sind wetterfest, „die Originale in Ton sind bei uns im Museum verwahrt", erklärt Museumsleiter David Riedel. „Weiteres wichtiges Element ist der Backsteinsockel“, erklärt Sarah Huxohl. „In der Folge entwarf Böckstiegel auch weitere Gräber für Auftraggeber in Dresden und Breslau, die aber mittlerweile große Veränderungen erfahren haben.“

Inschrift am Grab von Peter August Böckstiegels Eltern. Foto: Volker Hagemann

David Riedel und seine Kollegin Vera Keßeler, Geschäftsführerin der Peter-August-Böckstiegel-Stiftung, weisen auch auf die ebenfalls unter Denkmalschutz gestellte Grabstätte des Künstlers und seiner Frau und Kinder hin: „Hanna, Sonja und Vincent veranlassten, für Peter August eine ähnliche Grabstätte zu schaffen – ebenfalls mit Backstein und Bronze. Künstler Hugo Peters entwarf die Böckstiegel-Büste mit Sonja als Baby."

Bei Bedarf könnte man Landesmittel zum Erhalt bekommen

Schrifttafeln mit Namen und Lebensdaten von Hanna, Sonja und Vincent kamen in den vergangenen Jahren nach deren Tod hinzu.

Museum und Stiftung planen aktuell keine größeren Arbeiten an den gut erhaltenen Grabstätten; „mit dem Denkmalstatus ist es aber einfacher, bei Bedarf Landesmittel dafür zu bekommen“, erklärt Vera Keßeler.

Hugo Peters hat diese Skulptur von Peter August Böckstiegel und dessen Tochter Sonja geschaffen. Foto: Johannes Gerhards

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