Photocoach Dietmar Wadewitz aus Werther startet Podcast: Reiseberichte malen Bilder im Kopf
Die Geschichte vom Fisch mit Fahrrad
Werther (WB)
Ein Mann, der mit einem Haifisch auf dem Rücken nach Hause radelt?! Da geht gleich das Kopfkino los: Schräge Geschichte, wo gibt‘s denn so etwas? Dietmar Wadewitz lächelt. Er kennt die Antwort. Der 62-jährige Wertheraner könnte sogar Fotobeweise liefern. Aber genau das tut er nicht.
Er erzählt von dieser Begegnung lieber ausführlich in seinem neuen Podcast. Und das nicht ohne Grund. Wadewitz geht es hier um „innere Bilder“. Die, die die Phantasie eines jeden ganz individuell malt. Dietmar Wadewitz ist nicht nur Fotograf und systemischer Coach und mit seiner patentierten Kombination aus beidem, dem „Photocoaching“, bundesweit erfolgreich. Er ist auch Entspannungspädagoge und weiß: „Gerade in der jetzigen Zeit sind kleine Fluchten sehr wichtig. Sich aus dem Alltag weg zu träumen, ist keine bloße „Träumerei“, sondern hilft, den Akku für den Alltag wieder aufzuladen.“
Also: Auf nach Thailand zu dem alten Fischer, der auf seinem klapprigen Drahtesel erstaunlich schnell Radfahren konnte, wie Dietmar Wadewitz bewundernd erzählt. „Er wird genug gestaunt haben, dass da einer der Touristen, die doch sonst lieber am Strand liegen, auf dem Rad hinter ihm her gestrampelt kam.“ Denn natürlich hat Wadewitz nicht lange gezögert, ihm zu folgen. Na klar: Da war das verrückte Motiv eines Fischers, der seinen großen Fang auf dem Rücken nach Hause transportiert. Aber Wadewitz ging es nicht um den schnellen Schnappschuss, der in den sozialen Medien hochgeladen vermutlich im Handumdrehen viele Likes bekommen hätte. Der Fotograf sucht nicht Motive, sondern Begegnungen, die zu Bildern werden. Und zu einer solchen ist es prompt gekommen, denn der Fischer lud den aufmerksamen Fremden zum Essen in seine bescheidene Hütte ein.
Wie das genau war und wie es geschmeckt hat, das erzählt Wadewitz in dem Podcast, den er Ende des Jahres neu gestartet hat. „Reiseberichte – spannende innere Bilder erleben“ lautet der Untertitel, und Geschichten hat er genug im Kopf, um das ganze Jahr mit monatlichen Folgen bestücken zu können. „Ich bin ein visueller Mensch. Für mich ist es spannend, jetzt über Sprache ausdrucksstarke Bilder zu erzeugen“, erzählt Wadewitz von der Herausforderung, die er in seiner persönlichen Corona-Pause in Angriff nahm.
Zwar gab es nach wie vor Coaching-Buchungen von Führungskräften. Aber die vielen Reisen, die er sonst gerne gemacht hat, um selbst Inspiration und Entspannung zu tanken, fielen natürlich weg. Also machte er sich an die Arbeit, anderen kleine „Auszeiten zum Zuhören“ zur Verfügung zu stellen.
Für die Podcast-Premiere hat er sich Unterstützung einer Bielefelder Social-Media-Agentur geholt. Inzwischen hat er in eine eigene Ausrüstung investiert, denn er träumt selbst vom „Podcast aus dem Koffer“: direkt vor Ort Stimmungen einfangen und davon erzählen. Tallin steht ganz oben auf Wadewitz‘ Wunschliste für neue Reiseziele. Eine geplante Fahrt nach Estland, die im vorigen Frühjahr wegen Corona absagen musste, würde er gerne nachholen und dort die Skater- und Sprayerszene in den Blick nehmen. Welche Geschichte dann wohl auf der Rückreise mit im Gepäck ist? Wadewitz lässt sich überraschen.
So wie seine Zuhörer gespannt sein dürfen von den nächsten Episoden. Gerade ist die zweite Folge erschienen, die auf einer anderen Insel auf diesem Globus spielt: „Friseursalon und Bürgermeister“. Ein Titel, der auch ohne weitere Worte schon die Gedanken auf Reise schickt...
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