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Immer wieder werden Elektroschrott und andere Dinge neben dem Altkleidercontainer am Meyerfeld in Werther „entsorgt“

Illegaler Müll wird zum Dauerproblem

Werther

„Ich wollte mich schon hinter den Containern verstecken, um die Müllsünder auf frischer Tat zu erwischen“, sagt Simone Marquardt. Ebenso wie viele Anwohner und Spaziergänger ist Werthers Umweltbeauftragte verärgert über den illegal entsorgten Müll am Sportplatz Meyerfeld/Teutoburger-Wald-Weg.

Volker Hagemann

Leider ein bereits vertrauter Anblick: Neben dem Altkleidercontainer am Meyerfeld haben Unbekannte Müll abgestellt. Foto: WB

Erneut hatten jetzt Unbekannte jede Menge Elektroschrott und anderen Abfall heimlich direkt neben dem Container für Altglas und Altkleider abgestellt.

Leider sei das ein Dauerproblem, berichtet Simone Marquardt. Die wiederkehrende Rücksichtslosigkeit mancher Zeitgenossen führt sie auf vor allem zwei Faktoren zurück: „An jedem ersten Dienstag im Monat macht hier der Mobile Recyclinghof der Arbeitslosenselbsthilfe (Ash) Station; dann können die Bürger von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr hier Metall- und Elektroschrott kostenlos abgeben. Und leider kommt es immer wieder vor, dass manch einer seinen Müll aller Art schon vorher oder nachher einfach hier abstellt.“ Doch es sei nicht Sinn der Sache, dass die Ash-Mitarbeiter diesen dann einsammeln, zumal oft auch im weiteren Umkreis verstreut. Im Übrigen wird auch auf der städtischen Homepage ausdrücklich darauf hingewiesen, Müll nicht außerhalb der Annahmezeiten außerhalb des Containerstandortes abzustellen.

Hier liegt am meisten Unrat

Zweiter Faktor: „Dieser Containerstandort liegt vergleichsweise abseits, und hier ist viel Platz. Das verführt; gerade in der Dämmerung bekommt es nicht immer jemand mit, wenn hier jemand schnell etwas ablädt. Von den Wertheraner Standorten ist dies der, wo stets am meisten Unrat liegt“, weiß die Umweltbeauftragte. Dabei sei man schon wegen genau dieses Problems „umgezogen“: „Noch bis 2018 befanden sich die Container in der Gartenstraße. Weil sie dort ziemlich versteckt an einer alten Lagerhalle standen, wurde schon dort vieles illegal abgestellt“, erinnert sich Simone Marquardt. „Also verlagerten wir den Standort ans Meyerfeld – leider hat sich nichts geändert.“

Wieviel Müll hier illegal abgestellt wird, lasse sich kaum beziffern, aber: „So schlimm wie hier ist es in Werther nirgends. Die Stadt könnte fast täglich jemanden zum Aufräumen und Reinigen hinschicken. Derzeit erledigt das für uns die Firma von Chamier und Mauth; sie fahren zweimal pro Woche alle Containerstandorte in Werther an.“ Einschließlich Personal wird dadurch jährlich ein fünfstelliger Betrag fällig – den über die Steuern und Müllgebühren die Allgemeinheit berappen muss.

Jemanden zu erwischen, sei leider eine Ausnahme, so Marquardt: „Letztens ertappte ein Kollege von mir einen dieser Müllsünder auf frischer Tat. Der packte daraufhin alles wieder in seinen Kofferraum und verschwand. Doch kurz darauf stand exakt derselbe Müll wieder dort.“

Den Tätern drohen Bußgelder

Lässt sich der Verursacher nachweisen, folgt eine schriftliche Anhörung durch die Stadt. Laut Bußgeldkatalog können für illegal entsorgten Hausmüll zwischen 25 und 100 Euro fällig werden (bei Mengen bis zwei Kilogramm) beziehungsweise 80 bis 510 Euro bei Mengen über zwei Kilogramm.

Simone Marquardt erinnert sich an ein „Negativ-Highlight“ im vergangenen Jahr: „Im Juni fanden wir in einem Beet an der neugestalteten Mobilstation einen kompletten Schrank mit Spanplatten und Polstern – quasi mitten in der Stadt! Die frischen Anpflanzungen waren natürlich dahin.“

Kameraüberwachung wäre problematisch

Was könnte Abhilfe schaffen? Manch ein Bürger denkt an Kameraüberwachung oder an eine erneute Verlegung des Containerstandortes. Beides ist laut Simone Marquardt nur schwer umzusetzen: „Über eine Kamera und entsprechende Schilder haben wir schon mit der damaligen Bürgermeisterin Marion Weike nachgedacht, die ist schließlich Juristin. Doch man bewegt sich rechtlich auf sehr dünnem Eis“, berichtet Simone Marquardt. Auch die erneute Verlegung des Standortes sei kaum umzusetzen: „Stellt man die Container an belebteren Stellen auf, machen sie den Anwohnern verständlicherweise zu viel Krach.“ Bleibt vorerst nur, auf Hinweise von aufmerksamen Passanten zu hoffen.

Wo lässt sich was korrekt entsorgen?

Wegen der verschärften Corona-Schutzmaßnahmen kommt der Mobile Recyclinghof im Februar nicht nach Werther. Die Termine 2., 3. und 16. Februar in Werther, Theenhausen und Häger fallen aus. Laut Arbeitslosenselbsthilfe (Ash) steht noch nicht fest, wann der Betrieb wieder aufgenommen wird.

Elektrogeräte kann man kostenlos in Halle-Künsebeck am Entsorgungspunkt Nord (Im Hagen 1a) abgeben. Außerdem am Mobilen Recyclinghof, der jeden ersten Dienstag im Monat auf dem Parkplatz am Sportplatz Meyerfeld steht (10-12 Uhr und 15-18 Uhr). Bitte die Elektrogeräte an die Mitarbeiter der Ash übergeben und nicht außerhalb der Annahmezeiten irgendwo abstellen! Elektrogroßgeräte kann man auch kostenlos abholen lassen (Anmeldung unter 05203/705-65).

Auch Sperrmüll kann man nach Anmeldung bei der Stadt abholen lassen, die Sperrmüllgebühr beträgt 25 Euro.

Bei voller Restmülltonne kann man einen Beistellsack mit Aufdruck des Entsorgers daneben stellen; es gibt sie bei Elektro Heidenreich, im Rewe und Edeka. Auch der Entsorgungspunkt Nord nimmt Restmüll gegen Gebühr an.

Neben der Biotonne gibt es über das Rathaus eine Saison-Biotonne und Kompost-Beistellsäcke.

Wertstoffe wie Plastikverpackungen werden über die Gelbe Tonne oder Gelbe Säcke entsorgt (erhältlich im Rathaus). Papier und Pappe werden in der Blauen Tonne gesammelt, Mehrmengen in den Containern am Bauhof.

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