Deutsche Bahn will Linie Amsterdam-Berlin um 30 Minuten beschleunigen
Alle zwei Stunden ein Halt in Bünde
Bünde (WB/hr). Hält auch künftig noch ein IC am Bahnhof Bünde? Diese Frage bewegte die Kommunalpolitiker vor zwei Jahren, hatte die Deutsche Bahn (DB) doch ankündigt, dass man das Konzept für den Fernverkehr weiterentwickeln wolle. Das sorgte damals für Verunsicherung im Stadtrat. In einem gemeinsamen Beschluss hatten sich alle Fraktionen schließlich dafür ausgesprochen, an die Deutsche Bahn zu appellieren, den Fernzughalt in Bünde auf jeden Fall zu erhalten sowie die Mobilität in der ländlichen Region zu erhöhen und zu unterstützen.
Doch wie ist der aktuelle Stand der Dinge? Die SPD-Bundestagsabgeordneten Achim Post (Minden-Lübbecke) und Stefan Schwartze (Herford) haben bei der Deutschen Bahn nach den Planungen zu den Fernverkehrshalten Minden, Bad Oeynhausen und Bünde gefragt. In ihrer Antwort erklärt die Deutsche Bahn, dass das bestehende Fernverkehrsangebot an allen drei Halten weitgehend unverändert fortgeführt werden solle. Allerdings würden derzeit aufgrund der schwachen Reisenden-Nachfrage einzelne Fahrten entfallen.
Dies betreffe auch den IC 2451 von Köln via Bad Oeynhausen nach Berlin. Ab 2021 solle dieser IC – wie in etwa zur jetzigen Zeit – vorerst nur am Freitag und Sonntag angeboten werden, dann neu als ICE. Bei stärkerer Reisenden-Nachfrage zwischen Rhein/Ruhr und Berlin solle diese Verbindung dann wieder nahezu täglich realisiert werden. Laut Auskunft der Deutschen Bahn werde die Linie Amsterdam-Berlin ab Ende 2023 um 30 Minuten beschleunigt. Dies soll mit neuen ECx-Zügen und einem veränderten Fahrplankonzept geschehen.
Bünde solle einen regelmäßigen zweistündlichen Halt erhalten. Sehr kritisch sehen die Abgeordneten, dass auf der ECx-Linie die Halte Minden und Bad Oeynhausen entfallen sollen. Es sei allerdings erfreulich, so die Bundespolitiker, dass Minden den längst geforderten zweistündlichen ICE-Halt für die Linie Düsseldorf-Berlin bekommen solle. Weiterhin solle die IC-Linie Köln-Dresden in Minden und – dann neu – zweistündlich auch in Bad Oeynhausen halten.
Achim Post und Stefan Schwartze hierzu: „Wir begrüßen selbstverständlich angekündigte Verbesserungen in der Anbindung unserer Regionsbahnhöfe an den Fernverkehr. Es entspricht aber auch unseren Erwartungen, dass unsere wirtschaftsstarke Region ein größeres Angebot bekommt. Wir fordern für unsere Region allerdings einen weiteren ICE-Systemhalt in Minden im Rahmen des Deutschland-Taktes.
Was man hingegen auf keinen Fall bräuchte, sei die vom Bundesverkehrsministerium in die Diskussion eingebrachte Neubaustrecke durch Vlotho, Porta Westfalica oder das Schaumburger Land. Die dafür notwendigen Milliarden könnten deutlich effektiver in den trassennahen Ausbau investiert werden, ohne ganze Ort- und Landschaften zu zerschneiden.
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