Stadt soll potenzielle freie Flächen prüfen - Rödinghausen geht voran
Bünde: Grüne fordern mehr Solaranlagen
Bünde/Rödinghausen/Kirchlengern
Die Grünen aus Bünde wollen die Energiewende auch in ihrer Heimatstadt vorantreiben. Sie fordern daher die Stadt auf, das Potenzial an Freiflächen für Solarenergie zu prüfen und das Thema in der nächsten Sitzung des Umwelt- und Klimaausschusses zu besprechen.
Hintergrund ist der Landesentwicklungsplan-Erlass zu erneuerbaren Energien vom 28. Dezember. „Im Erlass des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie wurde unter anderem die Flächenkulisse für Freiflächen-Solarenergieanlagen entlang von Bundesfernstraßen und überregionalen Schienenwegen erweitert. Freiflächen-Photovoltaikanlagen (FFPV) ermöglichen ein Vielfaches des Energieertrags pro Hektar als beispielsweise Energiemaisflächen“, sagt David Kupitz, stellvertretender Fraktionssprecher der Grünen.
Ein Hektar mit diesen Anlagen würde ermöglichen, mehr als zehn Hektar Energiemaisfläche für Nahrungsmittel oder Naturhaushalt freizusetzen. Zudem könnten Freiflächen-Photovoltaikanlage für Pflanzen und Tiere im Gegensatz zu ökologisch armen Maisflächen zu wertvollen Biotopen werden.
„Entsprechende Projekte gibt es im Kreis Herford beispielsweise auf dem Reesberg (umgesetzt) oder in Herford-Diebrock (geplant). Auch die EWB plant bereits eine erste Anlage im Bünder Stadtgebiet“, so Kupitz weiter. Das kommunale Versorgungsunternehmen möchte auf einem etwa ein Hektar großen Acker zwischen der Siemensstraße und dem Karrenbruch eine Bürgersolaranlage mit einer Leistung von 650 kW errichten.
Planungen in Rödinghausen
Und auch in Rödinghausen sind die ersten Planungen angelaufen. Auf einer Wiese im Ortsteil Bruchmühlen könnte eine riesige Freiflächen-Photovoltaik-Anlage entstehen. Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung die Weichen für das XXL-Projekt gestellt. Entstehen soll der Solarpark auf einem mehr als zwei Hektar großen Areal am Schwarzen Weg, westlich der Kilverstraße und angrenzend an die dortige Eisenbahnlinie. Teile des Gebiets werden bislang landwirtschaftlich genutzt, als Ackerland und Weide.
Die Grundstückseigentümer möchten mit Unterstützung eines regionalen Projektentwicklers, Faber Solartechnik aus Bünde, die Freiflächenphotovoltaikanlage errichten, dazu dem Unternehmen ihre Flächen verpachten. Vonseiten der Kommune wird das geplante Vorhaben positiv bewertet, „da so ein relevanter Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann“, wie es aus dem Rathaus heißt. Bis zu 3,3 Megawatt Strom könnte der Sonnenenergie-Park jährlich liefern, dazu rund 3100 Tonnen CO2 einsparen.
Einsparung Treibhausgase
Im Klimaschutzkonzept der Stadt Bünde heiße es: „Durch Installation von fünf PV-Freiflächenanlagen (mit durchschnittlich je 800 Kilowatt peak (kWp) installierter Leistung) bis zum Jahr 2030 und zehn weiteren Anlagen bis 2050, also einer Ausschöpfung des Potenzials von ca. 28 Prozent könnte – mittel- bis langfristig betrachtet – eine Einsparung an Treibhausgasen von 7000 Tonnen bis 2030 und etwa 16.600 Tonnen bis 2050 in Bünde erreicht werden.“
Auch eine Bürgerbeteiligung an Freiflächen-Solarenergieanlagen wäre denkbar, um Bünderinnen und Bündern die direkte Teilhabe an der Energiewende vor Ort zu ermöglichen, meinen die Grünen. Daher erscheine es opportun, die Möglichkeiten, die sich durch den neuen Ministerialerlass für Bünde bieten, zeitnah zu prüfen.
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