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Bünde plant Anlagen vor allem auf öffentlichen Gebäuden

Elf Sirenen warnen bei Gefahr

Bünde  (WB/KaWe). Bei Terror, schweren Unwettern, Bombenentschärfungen oder anderen akuten Gefahren warnen im Bünder Land bald wieder Sirenen die Bevölkerung. Eingesetzt werden soll dieses Signal allerdings nur bei Großereignissen, die viele Menschen betreffen. Es können dann bis zu elf Sirenen heulen, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. »Wann die Installation erfolgen soll, ist noch unklar, genauso wie der Kostenrahmen«, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Bünde. Ziel ist es, die Anlagen in diesem Jahr in Betrieb zu nehmen.

Im Kreis wird wieder mit Sirenen gewarnt. Foto: dpa

Viele Kommunen hatten alte Anlagen deinstalliert – Glück haben die, die sie nur außer Betrieb gesetzt haben. Bis Anfang der 90er Jahre sollten die Sirenen vor Luftangriffen warnen. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden sie vielerorts abgebaut. Experten haben jedoch herausgefunden, dass es keine Alternative zu dieser Form der Alarmierung gibt. Auch wenn durch das Erklingen der Sirenen bei älteren Menschen durchaus ungute Erinnerungen geweckt werden könnten, haben sie den Vorteil, auch nachts gut wahrgenommen zu werden. Das ist bei einer Warn-App nicht immer der Fall: Handys sind über Nacht ausgeschaltet oder in einem anderen Raum. Wer tagsüber irgendwo keine Internetverbindung hat, den erreicht die Nachricht ebenfalls nicht. Der schrille Warnton der Sirenen hingegen schreckt die Bürger auf, sie können sich weitere Informationen zu den Vorkommnissen über andere Medien holen.

Elf Anlagen in Bünde

Die Stadt Bünde investiert in elf Anlagen. »In Herford sollen es 17 Standorte werden, davon werden sieben in den Ballungszentren in diesem Jahr in Auftrag gegeben, alle weiteren in den nächsten Jahren«, sagt Silke Vahrson-Hildebrand, zuständig für Sicherheit und Ordnung beim Kreis Herford.

In Hiddenhausen werden die Altbestände erneuert, in diesem Jahr kommt eine neue Sirene aufs Rathaus. Die weiteren Standorte im Kreis: Löhne 14 Standorte; Vlotho: alle alten Sirenen sind auf neue Sirenen umgerüstet worden; Enger: neue Standorte werden geprüft, Rödinghausen: alte Sirenen werden überarbeitet, neue Sirenen in Auftrag gegeben; Kirchlengern: 50.000 Euro sind für stationäre Sirenen im Haushalt eingeplant; Spenge: keine stationären, nur mobile Sirenen.

12.919 Katwarn-Nutzer

Alle Kommunen setzten mit Apps auf dem Smartphone auch auf neue Medien bei der Warnung. Der Vorteil: Das Handy hat heutzutage fast jeder dabei. Die App Katwarn beispielsweise leitet offizielle Warnungen und Handlungsempfehlungen an die betroffenen Menschen. Über den Inhalt und den Zeitpunkt der Warnung entscheiden allein autorisierte Behörden und Sicherheitsorganisationen. »Insgesamt haben wir im Kreis Herford 12.919 Katwarn-Nutzer, davon werden 11.199 per App und 1.720 per SMS informiert«, sagt Silke Vahrson-Hildebrand.

Sirenen-Standorte in Bünde

Hier sollen die Sirenen schallen: Stresemannstraße 63-67, Rathaus, Grundschulverbund Holsen-Ahle, Gesamtschule Forscherhaus, Feuerwehrgerätehaus Hunnebrock, Dünner Straße 20 (Feuer-/Rettungswache), Grundschule Südlengern, Osnabrücker Straße 205 (EWB GmbH), Grundschule Dünne, Grundschule Ennigloh, Erich-Gutenberg-Berufskolleg.

Probealarm

Zweimal jährlich im März und September gibt es einen Probealarm. »Sämtliche Sirenen werden überprüft. Diese Probealarmierungen werden der Bevölkerung im Kreis mitgeteilt, so dass die Menschen nicht verunsichert werden«, sagt Vahrson-Hildebrand.

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